Sie sind hier: Startseite / Publikationen / Vorarlberger Autoren Gesellschaft / Weitere Titel / Werner Bundschuh: "Wir sind jung, die Welt ist offen..." Zur Geschichte der "Kinderfreunde" in Vorarlberg

Werner Bundschuh: "Wir sind jung, die Welt ist offen..." Zur Geschichte der "Kinderfreunde" in Vorarlberg

1998, 162 Seiten, kt., 62 Abb., ISBN 3-900754-22-5, öS 200,- / € 14,53

 

a01.jpg (15206 Byte)

 
→ zum Bestellformular

→ zum Download (PDF suchbar 11,8 MB)


Die österreichischen Kinderfreunde feierten 1998 das 90-Jahr-Jubiläum ihres Vereins.

Wenige Monate, nachdem in Wien 1905 bürgerliche Honoratioren den Verein "Freie Schule" ins Leben gerufen hatten, machten auch in Dornbirn angesehene Bürger Front gegen die Bestrebungen der Klerikalen, das Reichsvolksschulgesetz zu durchlöchern. Dieses Gesetz sah die Trennung von Staat und Kirche vor und wurde im "schwarzen" Vorarlberg von den "Kasinern" besonders heftig bekämpft. Bürgerliche Liberale und die sich allmählich etablierenden Sozialdemokraten trafen sich damals in ihrem Bemühen, den Einfluß der katholischen Kirche auf die Schule und die Kindererziehung zurückzudrängen.

Die Rahmenbedingungen, unter denen die sozialistischen Idealisten und Idealistinnen in einem von Christlichsozialen dominierten Land versuchten, ihre weltanschaulichen Ideen in die Praxis umzusetzen, waren äußerst schwierig. Denn nicht alle sozialistischen Parteimitglieder unterstützten die Kinderfreunde-Bewegung im gewünschten Ausmaß. Die Kinder- und Jugendarbeit innerhalb der Vorarlberger Partei wurde in der Ersten Republik von einzelnen unermüdlichen Kämpfern wie dem Eisenbahner Johann Mayer getragen.

Die Auflösung der Kinderfreunde-Organisation durch das austrofaschistische Dollfuß-Regime im Jahre 1934 und die Verfolgung und Ermordung führender Repräsentanten der österreichischen Kinderfreunde während der NS-Gewaltherrschaft machte nach 1945 den Neuanfang schwer. Die Vorarlberger Ortsgruppen - vor allem in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Bludenz, Hohenems, Rankweil und Nüziders konnten sich die Kinderfreunde etablieren - kamen gemeinsam auch in der Zweiten Republik nur auf rund dreihundert Mitglieder.

 

Inhalt

 

I.

"Wir wollen die Kinder vor den Krallen des Klerikalismus schützen!" - Der Verein "Freie Schule"

11

"Wie der Teufel das Weihwasser"

16

Die sozialistischen Frauen nehmen das Heft in die Hand: Der Kinderrat

30

Sozialistische Bildungsarbeit

32
II.

Von den Anfänge der österreichischen Kinderfreundebewegung im Jahre 1908 bis zur Gründung des Reichsvereins (1917)

35
III.

"Freundschaft" und "Feindschaft": Die Kinderfreunde in der Ersten Republik

43

Der Wandel zum sozialistischen Erziehungsverein: Von der Kinderfürsorge zur "Erziehungsorganisation des Proletariats"

43
Nicht jeder Sozialist ist auch ein "Kinderfreund" ... 48

Der Kampf gegen die Prügelstrafe

58

Klassenbewußte Erziehung

63

Behördenschikanen

67

Kulturkampfklima: Die "Mühlsteinaktion"

71

Alltagsarbeit und Festkultur

75

Der "rote Kasperl"

80

Im Zentrum der Erinnerung: Ausflüge und Kinderheim-Aufenthalte

81

Bildung für Kinderbildner

84

"Rote Falken" und das Verhältnis zur Sozialistischen Arbeiterjugend

IV.

Die Auflösung der Kinderfreunde durch die austrofaschistische Regierung Dollfuß

93
V.

In der 2. Republik: Erziehungsorganisation "SPÖ - Freie Schule - Kinderfreunde"

97

Schwieriger Neuanfang

97

Die Kinderfreunde sind wieder da

98

Vater Mayer 78 Jahre alt

102

"Mit Freundschaft die Welt umspannen"

112
VI.

Vom "Eisenstädter" und "St. Pöltner Programm" bis zur Gegenwart

119

Aus dem Jubiläumsband "75 Jahre Kinderfreunde" - Herbert Pruner: Unsere Jugend und wir

123

Gegenwärtige Tendenzen

128

Zeittafel

136
Anmerkungen 139
Literaturverzeichnis 149
Namensverzeichnis 154
Ortsverzeichnis 156

 

Das Neueste online
+ + + ABSAGE + + + 09.04.2024 – Zeitzeuginnengespräch: "Milli Segal – Koffer voller Erinnerungen"
04.05.2024 – Öffentlicher Rundgang in Bregenz: "Widerstand, Verfolgung und Desertion"
11.03.2024 – Podiumsgespräch: Severin Holzknecht – "'Ich hätte mein Herzblut gegeben, tropfenweise, für dieses Lächeln.' Zur Biographie von Ida Bammert-Ulmer"
Nachruf Bernhard Purin (1963–2024)
11.03.2024 – Jahreshauptversammlung 2024
23.08.–01.09.2024 – Theaterwanderung: "Auf der Flucht" – Eine Grenzerfahrung zwischen Österreich und der Schweiz – Termine 2024
03.05.2024 – Vortrag: Johannes Spies – "Selma Mitteldorf. Oberfürsorgerin von Vorarlberg“
23.04.2024 – Vortrag: Ina Friedmann – "Unerwünschtes 'Erbe'. Zwangssterilisierungen im Nationalsozialismus in Vorarlberg"
11.01.–26.06.2024 – Filmsalon im Spielboden
21.02.2024 und 22.02.2024 – Filmpräsentation: "Wer hat Angst vor Braunau? – Ein Haus und die Vergangenheit in uns"
22.01.2024 – Buchpräsentation: Harald Walser "Vorarlbergs letzte Hinrichtung. Der Fall des Doppelmörders Egon Ender"
17.01.2024 – Vortrag: Meinrad Pichler "150 Jahre Vorarlberger Bildungsgeschichte"
+ + + ERINNERN:AT und Johann August-Malin-Gesellschaft: aktueller Hinweis + + +
07.02.2024 – Vortrag: Florian Guggenberger – "Die Vorarlberger Widerstandsgruppe ,Aktionistische Kampforganisation‘. Geschichte – Schicksale – Erinnerungskultur"
24.01.2024 – Buchpräsentation und Lesung: "Ein Lehrerleben in Vorarlberg. Albert Schelling 1918 – 2011"