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26.09.2003 / Wolfgang Fritz: Gesellschaft ohne Staat?

Fr., 26.09.2003  / Saumarkt


Zum Verhältnis von Politik und Ökonomie in Österreich
Lesung und Diskussion

 

Seit dem Siegeszug des globalen Turbokapitalismus ist der Staat ständig im Rückzug begriffen. Unterm Diktat der neoliberalen Ideologie soll alles, was der kapitalistischen Wirtschaftsform in irgend einer Weise hemmend, bremsend oder leitend im Wege steht, beseitigt werden. Was für den Kapitalismus gut ist, das ist auch für die Allgemeinheit gut, so lautet das herrschende Dogma.

Auch in Österreich, wo seit der Ära Klima wild drauflos privatisiert und dereguliert wird, nimmt der Einfluss der Politik auf die Wirtschaft zunehmend ab. Ob zum Wohl oder zum Nachteil der Gesellschaft, ist aber noch nicht entscheiden.

Die Frage, welche Rolle dem Staat im Kapitalismus vernünftigerweise zukommen soll, steht im Zentrum der finanzhistorischen Arbeiten von Wolfgang Fritz, "Der Kopf des Asiaten Breitner. Politik und Ökonomie im Roten Wien" (2000) und "Für Kaiser und Republik. Österreichs Finanzminister seit 1848" (2003). Wolfgang Fritz wird im Rahmen einer Lesung und Diskussion diese beiden Bücher vorstellen, über seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen und über seine Erfahrungen als hoher Beamter sprechen und auch etwas über seinen interessanten Lebensweg erzählen.

Die Diskussion wird Frau Dr. Brigitte Baschny leiten.

 

Dr. Wolfgang Fritz, geb. 1947 in Innsbruck, ist im Projektbüro der Sektion I des Bundesministeriums für Finanzen tätig. Seine berufliche Laufbahn hat er 1963 in der Finanzkassa des Finanzamtes Feldkirch begonnen. Nach Nachholung der Matura und Absolvierung des Studium der Rechtswissenschaften ist er ins Bundesministerium gewechselt. Seit seiner Jugend ist er schriftstellerisch tätig. Anfang der Achtzigerjahre erschienen seine beiden Romane, "Zweifelsfälle für Fortgeschrittene" (1981) und "Eine ganz einfache Geschichte" (1983).

Dr. Brigitte Baschny, geb. 1959 in Salzburg, lebt seit 1991 in Vorarlberg. Von der Ausbildung her ist sie Juristin, beruflich Zollbeamtin, damit wie Wolfgang Fritz im Finanzressort beschäftigt. "Der Vorarlberger Wolfgang Fritz ist als Person interessant, sein Lebenslauf ist ungewöhnlich. Hoher Beamter, anerkannter Literat und Historiker. Das sehr lesenswerte Buch über Hugo Breitner wirft gerade heute ideologische Fragen auf"

Theater am Saumarkt, Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch,
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