12.02.2001 / Brief an den Bürgermeister von Satteins - Gedenken an J. A. Malin
Dr. Werner Bundschuh
An den Dornbirn, 12. Februar 2001
Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Am 9. November 2002 jährt sich zum sechzigsten Mal der Hinrichtungstag von Johann August Malin aus Satteins durch die NS-Unrechtsjustiz. Die Johann-August-Malin-Gesellschaft wurde anlässlich des 40. Todestages von J.A. Malin gegründet. Sie bemüht sich seither in ihren Publikationen, "blinde Flecken" der Vorarlberger Zeitgeschichte aufzuarbeiten. Bereits vor etlichen Jahren habe ich als Obmann dieser Gesellschaft den Versuch unternommen, in Satteins eine Gedenktafel für den Hingerichteten anbringen zu lassen (mögliche Örtlichkeiten: Geburtshaus/Ratshaus). Leider blieben diese Bemühungen damals fruchtlos (siehe Beilagen). Nun mehr möchte ich einen erneuten Vorstoß unternehmen und anregen, dass die Gemeinde Satteins entsprechende Schritte unternimmt, um ein würdiges Gedenken anlässlich des 60. Todestages in die Wege zu leiten. Damit eine entsprechende Vorlaufszeit gewährleistet ist, wende ich mich bereits jetzt an sie. Eine Gedenkfeier/Tafelenthüllung scheint mir auch eine Möglichkeit zu sein, einen aktiven Beitrag zu den in der Regierungspräambel vom 3.2.2000 festgeschriebenen Zielen zu leisten. Dort heißt es: "Die Bundesregierung bekennt sich zur kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Sie wird für vorbehaltlose Aufklärung, Freilegung der Strukturen des Unrechts und Weitegabe dieses Wissens an nachkommende Generationen als Mahnung für die Zukunft sorgen". Die Umsetzung muss vor allem auch auf lokaler Ebene erfolgen. Deshalb hoffe ich, bei Ihnen Verständnis für unser Anliegen zu finden.
Mit freundlichen Grüßen Werner Bundschuh PS: Ich bitte um einen Termin zur Besprechung der weiteren Vorgangsweise.
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