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Werner Bundschuh (2025): Arbeit unter Zwang in Fußach

Am 16. Mai 2025 wurde in Fußach eine Gedenktafel für die ehemaligen Zwangsarbeiter:innen im Dorf der Öffentlichkeit übergeben. Darunter waren französische und serbische Kriegsgefangene, „Zivilarbeiter:innen“ aus „dem Westen“, aus Polen, sogenannte „Ostarbeiter:innen“ aus der Ukraine und aus anderen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. Manche Versuche einer Flucht in die Schweiz endeten tödlich. Der Forschungsbericht für den Fußacher Dorfgeschichteverein wurde von Werner Bundschuh erstellt.

 

 Kurze Zeit nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 nahm sich in Dornbirn die aus Hannover stammende Fürsorgeschwester Selma Mitteldorf das Leben. Damit endete die fast zwanzig Jahre umfassende Tätigkeit einer Frau, die sich mit ihrer Arbeit in zahlreichen Säuglingsfürsorgestellen des Landes Vorarlberg große Verdienste um die Gesundheit der Bevölkerung erworben hatte. Heute ist ihre Geschichte völlig aus der Erinnerung verschwunden.  Vollständiger Forschungsbericht zur Zwangsarbeit in Fußach (2025)

 

Am 16. Mai 2025 wurde in Fußach eine Gedenktafel für die ehemaligen Zwangsarbeiter:innen im Dorf der Öffentlichkeit übergeben. Sie arbeiteten während der NS-Zeit in der Landwirtschaft, bei der Wasserbaugenossenschaft oder in der Ziegelei Ochsenreiter. Untergebracht waren sie zum Teil im „Lager Birkenfeld“ (einst „Schläpfers Fabrik“). Darunter waren französische und serbische Kriegsgefangene, „Zivilarbeiter:innen“ aus „dem Westen“, aus Polen, sogenannte „Ostarbeiter:innen“ aus der Ukraine und aus anderen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. Die Grenze zur Schweiz war hermetisch abgesichert. Manche Fluchtversuche endeten tragisch: Der Pole Franz Mendrala wurde im August 1942 mitten im Dorf erschossen, sein Fluchtgefährte 1943 hingerichtet. Woiziech Saidlowski, polnischer Zwangsarbeiter in der Ziegelei Ochsenreiter, ertrank im April 1944 im Rhein.

48 Zwangsarbeiter:innen konnten namentlich nachgewiesen werden. Doch es waren wesentlich mehr: 1942 wurden zum Beispiel weitere 35 „Namenlose“ im Dorf bei der Wassergenossenschaft eingesetzt.

Der Forschungsbericht für den Fußacher Dorfgeschichteverein wurde von Werner Bundschuh erstellt.