10.11.2025 – Vorträge: "Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen"
Der rettenden Schweiz sehr nahe. Fluchtversuche „Über die Grenze“ in Vorarlberg
Als am 10. November 1938 ein nationalsozialistischer Mob durch die Straßen von Garmisch-Partenkirchen jagte, stand auch die Adresse von Emmy und Michael Schnebel auf ihrer Liste. Der 71-jährige Althistoriker und Papyrologe sowie seine 57-jährige Frau mussten, wie auch andere jüdische Bürgerinnen und Bürger der oberbayrischen Stadt, ihre Heimat verlassen und gelangten bei ihrer spontanen Flucht Richtung Schweiz nach Feldkirch. Wie diese und andere unfreiwillige Auswanderungsgeschichte(n) zwischen 1938 bis 1945 in Vorarlberg endete(n), erzählt seit mehr als drei Jahren das Projekt „Über die Grenze“. Mitherausgeber des gleichnamigen Buches des Jüdischen Museums Hohenems, Raphael Einetter, blickt zurück auf drei verhängnisvolle Fluchtversuche zwischen Bodensee und Sarotlapass.
Die unglaubliche Überlebensgeschichte von Leokadia Justman
Sechs Jahre Krieg und Verfolgung überlebte Leokadia Justman als junge Jüdin 1939-1945. Mit Mut, Intelligenz und Glück sprang sie dem Tod unzählige Male von der Schaufel. Unmittelbar nach dem Krieg schrieb sie ihre Geschichte in Innsbruck nieder und heiratete Józef Wisnicki, der in Bludenz überlebt hatte.
Dominik Markl berichtet von der Erforschung dieses dramatischen Schicksals, das erst jetzt, 80 Jahre nach Kriegsende, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wird.
An die Vorträge anschließend findet ein Zeitzeugengespräch statt.
Eine Veranstaltung des Geschichtsvereins Region Bludenz, Stadtlabor Bludenz und Bludenz Kultur in Kooperation mit: Bundesgymnasium Bludenz, Stadt Bludenz, Montafoner Museen, Museumsverein Klostertal, Gamaraal Foundation, Johann-August-Malin-Gesellschaft, ERINNERN:AT, VÖGB, Jüdisches Museum Hohenems, vorarlberg museum und der Universität Innsbruck.
ERINNERN:AT bietet Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Flucht in die Schweiz.