12.12.2001 / Wehrmachtsausstellung neu?

Neue Vorarlberger Tageszeitung


Nun gibt es sie wieder, die Wehrmachtsausstellung in einer neuen Version - im Grunde dasselbe. Herr Jan Philipp Reemtsma Nikotin-Millionär, finanziert dies. Ob dies die Enkel dieser als Kriegsverbrecher und Mörder bezeichneten Großväter motiviert, ähnlich den von Schröder und Fischer erpressten Zusagen solidarisch mit Amerika zu sein und dafür ihr Leben und ihre Gesundheit einzusetzen, scheint mir mehr als fraglich. Das Volk wurde da nicht gefragt, gerade in Deutschland, wo die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist, wieder Soldaten in einen Krieg zu senden, der ja nicht zur Verteidigung der Heimat dient. Im zweiten Weltkrieg haben die Soldaten ihre Heimat verteidigt, treu ihrem Soldateneid. Kriege sind immer mit Grausamkeit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verbunden, gleich wer sie führt und es sind meist die schuldlosen Frauen, Kinder, Alte, die getötet werden. Warum werden nur die deutschen und österreichischen Soldaten angeklagt, warum nicht auch Amerika oder Russland? Wenn Wehrmachts-Ausstellungen, dann auch von den Amerikanern und Russen. Auch darüber kann man Bücher schreiben. In jedem Krieg herrscht Brutalität! Diesen Wehrmachtsausstellern sollte man die Bilder der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge vorführen. Was für Tragödien sich da abspielten, war grauenhaft, ein Holocaust anderer Art. Aber solche Bilder zeigt man der jetzigen Generation nicht!

Herma Malnati, Dornbirn

 

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