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12.12.2001 / ÖVP/FPÖ gegen Landesunterstützung - Grüne dafür

ORF Vorarlberg online



Das Land Vorarlberg stellt für die Wehrmachtsausstellung kein Geld zur Verfügung. Die Johann-August-Malin-Gesellschaft will nun auch ohne öffentliches Geld die Ausstellung nach Vorarlberg bringen.

LH: "Keine öffentliche Unterstützung"

In Vorarlberg hat die Regierung klar gestellt, dass es keine öffentlichen Gelder für die Ausstellung geben wird. Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) meinte, es stehe den Veranstaltern frei, die Ausstellung nach Vorarlberg zu bringen, öffentliche Unterstützung würden sie aber nicht erhalten.

Die Ausstellung werde im deutschen Sprachraum vielerorts gezeigt, dort könnten sich Interessierte informieren.

Inhaltliche Fehler

Die Wehrmachtsausstellung (Ausstellung über die Verbrechen der NS-Wehrmacht) hätte bereits im vergangenen Jahr trotz großer Proteste nach Vorarlberg kommen sollen. Inhaltlich Fehler zwangen die Organisatoren zu einer Überarbeitung.

FPÖ-Gorbach klar gegen Finanzspritze

Klar gegen öffentliche Unterstützung für die Ausstellung ist auch FPÖ-Landesstatthalter Hubert Gorbach. Dafür sei im Vorfeld zu viel passiert.

"Schließlich musste die Ausstellung wegen Geschichtsfälschung zurückgezogen werden", meint Gorbach. Er sei gegen Pauschalverurteilungen, und eine verhetzerische Darstellung dieser wichtigen Epoche.

SPÖ: "Aufarbeitung der Geschichte"

Ganz anders sieht das SPÖ-Chef Manfred Lackner. Gorbach habe noch nicht begriffen, dass es hier nicht um die Verunglimpfung einer Generation, sondern um die Aufarbeitung der Geschichte gehe. Diese sei dringend notwendig.

Je größer die zeitliche Distanz, desto geringer ist nach Ansicht Lackners das Bewusstsein für Übergriffe und Verbrechen der Wehrmacht. Deshalb tue Aufklärung dringend Not, dafür dürfe man ruhig in die Kasse greifen. Dieser Ansicht sind auch die Grünen.

Grünen bringen Budgetantrag ein

Die Grünen werden heute im Landtag einen Budgetantrag einbringen: Rund zwei Millionen Schilling oder 150.000 Euro soll sich das Land die Ausstellung kosten lassen.