12.12.2001 / Wehrmachtsausstellung

Vorarlberger Nachrichten


Die neue Wehrmachtsausstellung in Berlin ist mit 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche doppelt so groß wie die 1999 zurückgezogene Schau. "Hier kann man sich umfassender zu diesem Thema informieren als irgendwo sonst", erklärte der Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jan Philipp Reemtsma bei der Präsentation.

Die Ausstellung ist nach Angaben der verantwortlichen Historikerin Ulrike Jureit keine überarbeitete Version der alten Schau, sondern etwas komplett Neues. An sechs Kapiteln erläutert die Schau mit dem offiziellen Namen "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944", wie die Wehrmacht in die Ermordung von Zivilisten und Kriegsgefangenen verstrickt gewesen ist. Der Ansatz ist deutlich umfassender als in der vorigen Schau, die nur drei Großkampfplätze untersucht hatte.

1999 war Kritik von Historikern an der Schau laut geworden. Der Geschichtsforscher Bogdan Musial wies nach, dass manche Bilder nicht zu den Bildunterschriften passten. Die Ausstellung wurde nach den Fälschungsvorwürfen zurückgezogen. Jetzt lobte der Kritiker die Neukonzeption. "Die Schau ist weitaus wissenschaftlicher, exakter als die erste."