12.12.2001 / Streit um NS-Ausstellung

LH und FPÖ dagegen - SPÖ: "Geschichtsaufarbeitung"
Wann & Wo



Bregenz. - Die kürzlich in Berlin eröffnete neue Wehrmachtsausstellung könnte in absehbarer Zeit auch in Vorarlberg zu sehen sein. Für die 1999 wegen sachlicher und inhaltlicher Fehler geschlossene alte Wehrmachtsausstellung hätte die Johann August Malin-Gesellschaft nach wie vor eine Option, die Schau auch im Ländle zu zeigen. Für das Zustandekommen der zeitgeschichtlichen Schau wären die Veranstalter jedoch auf Unterstützung angewiesen.

Landeshauptmann Sausgruber hatte gestern ein klares Nein ausgesprochen. Es stehe den Veranstaltern selbstverständlich frei, die Ausstellung auch nach Vorarlberg zu bringen. "Mit einer Förderung des Landes können sie jedoch nicht rechnen." Klar gegen öffentliche Unterstützung für die Ausstellung ist auch FPÖ-Landesstatthalter Hubert Gorbach. Dafür sei im Vorfeld zu viel passiert. "Schließlich musste die Ausstellung wegen Geschichtsfälschung zurückgezogen werden." Gorbach sei "gegen Pauschalverurteilungen und eine verhetzerische Darstellung dieser wichtigen Epoche".

Geschichtsaufarbeitung

Ganz anders sieht das SPÖ-Chef Manfred Lackner. Gorbach habe noch nicht begriffen, dass es hier nicht um die Verunglimpfung einer Generation, sondern um die Aufarbeitung der Geschichte gehe. "Je größer die zeitliche Distanz, desto geringer ist das Bewusstsein für Übergriffe und Verbrechen der Wehrmacht. Deshalb tut Aufklärung dringend Not, dafür darf man ruhig in die Kasse greifen."

 

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