18.12.2001 / Kein Geld und auch keine Reise

Absage an Grünen-Vorstoß für Wehrmachtsausstellung
Vorarlberger Nachrichten


Bregenz (VN-bn) Nach dem die VP-FP-Mehrheit im Landtag keine Mittel für die Wehrmachtsausstellung bereitgestellt hat, hält es Landtagspräsident Manfred Dörler auch nicht für zweckmäßig, mit einer Delegation zur Besichtigung der Ausstellung nach Berlin zu reisen.

Dies teilte er jetzt dem Grünen-Abgeordneten Johannes Rauch auf dessen Vorschlag hin mit. Den Betreibern stehe es selbstverständlich frei, die Ausstellung ins Land zu holen. Der Landtag habe aber eine klare Entscheidung getroffen, so Dörler.

Abgelehnt wird der Grünen-Vorstoß auch von Statthalter und FP-Chef Hubert Gorbach. Für ihn steht im Hinblick auf die abzulehnenden pauschalen Verunglimpfungen eine aktive Bewerbung dieser "Wehrmachtsausstellung" und eine damit verbundene Förderung durch das Land nicht zur Diskussion.

Er sieht daher auch keine Notwendigkeit, eine Delegation zur Wehrmachtsausstellung nach Berlin zu entsenden und somit dem jüngsten Ansinnen politischer und angeblich unpolitischer Gruppierungen im Lande nachzukommen, so Gorbach.

Aufforderung

Auch wenn er dem Grünen-Vorschlag einer Exkursion nach Berlin skeptisch gegenübersteht, so müsse die Ausstellung doch auch mit Landesmitteln ins Land geholt werden, meint SPÖ-Klubobmann Günther Keckeis. Die Landesregierung sei, so Keckeis, aufgefordert, zur Aufarbeitung der Vergangenheit beizutragen. Wenn man bedenke, welche bedeutungslosen Veranstaltungen das Land Vorarlberg bereits unterstützt habe, sei diese Forderung umso gerechtfertigter. Sollte die Landtagsexkursion nach Auschwitz und auch die nachfolgende Beschlussfassung im Vorarlberger Landtag einen Sinn gehabt haben, so müssen ÖVP und FPÖ diese Ausstellung auch finanziell unterstützen.