Politische Kultur

Die Debatte um das "Vorarlberger Landesmuseum neu" (2009-2016) – mit Beiträgen von Markus Barnay, Kurt Greussing und Werner Bundschuh

Museen sind Spiegelbilder der Gesellschaft - genauer: der Ideen, die die Museumsmacher von ihr haben. Zuerst einmal sind sie Spiegelbilder einer durch Objekte vorgestellten, freilich immer nur gedachten Vergangenheit. Doch sie sind auch Spiegelbilder der Zukunft, die man aus dieser Vergangenheit entwickeln möchte. Darum wird um die Zukunft der Vergangenheit - naturgemäß - gestritten: in diesem Fall um die komplette Neugestaltung des Vorarlberger Landesmuseums.

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Werner Bundschuh (2011): Der 5. Mai – der unbekannte nationale Gedenktag

Am 11. November 1997 beschloss der österreichische Nationalrat einstimmig, den 5. Mai, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, fortan jährlich als nationalen "Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" zu begehen. Dennoch ist er bis heute weitgehend unbekannt, nicht im kollektiven Bewusstsein verankert.

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Leo Haffner (2011): "Ich war ein überzeugter Nationalsozialist" – Bekenntnisse eines freiheitlichen Spitzenpolitikers

Leo Haffner stellt die Frage nach der ideologischen Prägung von Vorarlberger Nazis. Auszüge aus den Lebenserinnerungen eines einflussreichen FPÖ-Landespolitikers (der Name wurde anonymisiert) zeigen, wie diese ideologische Prägung auch nach 1945 wirksam blieb und das Gerüst einer politisch einflussreichen Gesinnungsgemeinschaft bildete.

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Brigitte Behal (2010): Der Feldkircher Jurist Theodor Veiter – katholisch und deutsch-national. Hintergründe einer österreichischen Karriere 1929–1994

Nach 1945 gehörte er zu den entschiedensten Vertretern einer "alemannistischen" Geschichtsschreibung in Vorarlberg – und folglich zu den schärfsten Gegnern einer kritischen Sicht auf eben diese Geschichtsschreibung: der Feldkircher Jurist und Publizist Theodor Veiter (gest. 1994). Sein Wirken erstreckte sich aber weit über Vorarlberg hinaus, und es stand in einer schon vor der NS-Zeit wirksamen Tradition „völkischen“ Denkens.

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Leo Haffner (2009): Grabherr war nicht irgendwer - sondern: "ein besessener Vorarlberger"

Eine Leseprobe aus Leo Haffners neuem, höchst aktuellem Buch zur Vorarlberger Zeitgeschichte: Ein besessener Vorarlberger. Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung (Bucher Verlag Hohenems). Eine Geschichte der politischen Mentalitäten dieses Landes, ihrer Förderer und Gegner - und warum das 19. Jahrhundert bei uns so lange gedauert hat.

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Meinrad Pichler (2009): Grausame Gleichzeitigkeit

Während Elmar Grabherr, nach dem Zweiten Weltkrieg (bis 1976) mächtigster Beamter in der Vorarlberger Landesverwaltung, im schönen Innsbruck am grünen Inn dem "Führer" diente und in Briefen an vermeintliche Freunde vom Endsieg schwadronierte, wurde in Bregenz eine Frau aus "rassischen" Gründen deportiert: eine grausame Gleichzeitigkeit, für die der Schreibtisch-Nazi Grabherr, der sich nach 1945 selbst entnazifizierte, nie Bedauern gezeigt hat.

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Werner Bundschuh (2007): Noch fehlen "Deserteurdenkmäler"...

Denkmäler sind Monumente sowohl der Erinnerung als auch der Verdrängung. Ein Beitrag zur Diskussion über den Umgang mit der Kriegs- und NS-Vergangenheit - anhand des Falles Vallaster in Silbertal.

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Franz Valandro (2002/2007): Rechtsextremismus in Vorarlberg nach 1945

Der "weiche" Rechtsextremismus, in Vorarlberg wie im übrigen Österreich nach 1945 ein Teil des politischen Maistream, schafft die Basis für den "harten Rechtsextremismus" der NDP oder der Skinheads. In Vorarlberg hat der Rechtsextremismus eine eigene, auch durchaus gewalttätige, Tradition, die ihn bis heute virulent macht.

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Kurt Greussing (2006): Auf dem Spielplatz der "Neandertaler-Rechten". Ausländer- und moslemfeindliche "VN"-Leserbriefe

Die häufigen VN-Leserbriefe zu Ausländern und zum Islam stammen nicht nur meist vom selben halben Dutzend Schreiber, sie schöpfen auch aus der immergleichen Quelle: aus Zitaten und Behauptungen, die zum Teil seit Jahren im Internet flottieren. Die Leserbriefseite als Recycling-Anlage.

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Markus Barnay (2000): Die Stunde der Ignoranten

Die Vorarlberger Landesausstellung im Jahre 1999 hat bis heute eine traumatische Wirkung auf die Kulturpolitik des Landes: Nie wieder! Denn die Landesregierung produzierte damals eine organisatorische und vor allem eine konzeptionelle Pleite, die nur einen Vorteil hatte: Kritische Historiker waren davon nicht betroffen. Weil man sie von vornherein aus dem Unternehmen ausgeschlossen hatte.

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Kurt Greussing (2000): Träge Mentalitäten? Über die Produktion von öffentlicher Meinung zu NS-Regime und 2. Weltkrieg

Überlegungen zur Heldenverehrung auf Vorarlberger Friedhöfen, zum Tod fürs Vaterland, das einst offenbar von Narvik bis an die Wolga reichte, und zu einem seltenen Fall von Mut, über die Verbrechen der Wehrmacht zu sprechen.

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Werner Bundschuh (2000): Mentalität, Identität, Integration

Markus Barnay hat im Jahre 1988 seinem Buch den programmatischen Titel "Die Erfindung des Vorarlbergers" gegeben. Das katholisch-konservative Lager schrieb im ausgehenden 19. Jahrhundert die "Eigenständigkeit des Landes" auf seine Fahnen und setzte den "Alemannenmythos" als politisches Instrument ein. Die Inhalte ethnischer Selbstbeschreibung gehorchten auch nach 1945, bis in die Gegenwart, politischen und sozialen Interessen der regionalen Machteliten.

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Markus Barnay (1998): Vorarlbergs Sonderfahrt durch die 2. Republik. Vom Alemannenmythos zur Euregio Bodensee

Ein Beitrag zur Entwicklung des Vorarlberg-Bewusstseins im 20. Jahrhundert, zu "Regionalismus" als Herrschaftsmittel und zum Beharrungsvermögen des Alemannen-Mythos - und schließlich zum Widerstand gegen das von oben verordnete Geschichtsbild.

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Meinrad Pichler (1995): Befreiung und Wiederaufbau - Vorarlberg 1945

"Befreiung", "Besatzung", "Stunde null": Die Begriffe umfassen jeweils andere Wahrnehmungen des Endes der nationalsozialistischen Herrschaft. In Vorarlberg ging vieles in jenen mentalen Bahnen weiter, die die nationalsozialistische Propaganda gelegt hatte - bis hin zur Abwertung und zur Verdrängung der Opfer des NS-Regimes und des Widerstandes.

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Eveline Böckle (1989): Landfremd, sozialdemokratisch, jüdisch. Die dreifache Ausgrenzung des Samuel Spindler

Der Antisemit erfindet die Adressaten seiner Vorurteile je nach Bedarf ständig neu. Was lag da näher, als zu versuchen, die aufstrebende Sozialdemokratie - gerade in konservativen Regionen wie Vorarlberg - als "jüdisch" zu stigmatisieren? So wurden Menschen auf der Suche nach Heimat zu "Fremden" gemacht - mit tödlicher Konsequenz.

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Kurt Greussing (1988): Der heilige Karl: Mit Feuer und Flamme für die Kirche

Vorarlberger Konservative - und die Hohenemser - halten einen Stadtheiligen in Ehren, dessen Glaubenseifer für alles andere stand als für die angeblich typisch christlichen Werte des Humanismus und der Toleranz. Eine Exkursion in die Welt des Fundamentalismus.

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Markus Barnay (1987): Märchenonkel gegen Nestbeschmutzer. Anmerkungen zum "Historikerstreit" in Vorarlberg

Ein Beitrag zur Geschichte der (neueren) Landesgeschichtsschreibung - das Ende des Vorarlberg-Zentrismus und der Alemannen-Mythologie. Ein Ende mit Ächzen und Stöhnen, mit Hauen und Stechen, doch immerhin: ein Ende.

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Meinrad Pichler (1987) / Wise Köhlmeier (1972-77): Rezensionen zu Benedikt Bilgeris "Geschichte Vorarlbergs"

Mit Benedikt Bilgeris fünftem Band der „Geschichte Vorarlbergs“ kam im Jahre 1987 ein Projekt zu Ende, in das die Vorarlberger Landesregierung – unter der ideologischen Federführung von Landesamtsdirektor Elmar Grabherr – große Hoffnungen gesetzt hatte: dass es, allein schon auf Grund des Quellenumfangs, den unwiderlegbaren historischen Nachweis für die seit grauer Vorzeit bestehende „Identität“ Vorarlbergs und das ungebrochene Freiheitsstreben seiner Bewohner liefern würde.

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Wilhelm Stärk (1987): Wesen und Art des Dornbirners. Eine Anthologie der schönsten Lesefrüchte

Der Mythos der Vorarlberger Alemannen reproduzierte sich - einige Stockwerke tiefer im Niveau - in Ethno-Charakteristiken von Dörfern und Städten. Hier nun ist zusammengetragen, was allen Ernstes zu den Dornbirnern zusammengeschrieben wurde: die Vermessung einer weitestgehend vernunft- und denkfreien Zone.

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Harald Walser (1984): "... nicht die Letzten?" Der "Fall Beer" und die Vorarlberger Kulturpolitik

Von der Vorarlberger Landesregierung hochgefeiert und hochdotiert: die Schriftstellerin Natalie Beer, Vorarlbergs literarisches Aushängeschild der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre. Dann bekannte sie sich in einem ORF-Interview frank zum "geistigen Erbe" des Nationalsozialismus - das sie in ihrem Schaffen nie verleugnet hatte. Ein Lehrstück zur Kulturpolitik nach 1945 und zum kulturellen Erbe der NS-Zeit.

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Meinrad Pichler (1982): Eine unbeschreibliche Vergangenheit. Die Vorarlberger Geschichtsschreibung und der Nationalsozialismus

Mit diesem Beitrag wurde ein kräftiges Zeichen des Auftakts zu einem kritischen Umgang mit der bis dahin herrschenden Vorarlberger Geschichtsschreibung, zumal jener über die NS-Herrschaft in Vorarlberg, gesetzt. Der Text ist nun selbst ein Stück Geschichte der Geschichtsschreibung geworden. Denn er hat seinen wesentlichsten Zweck erfüllt: den Mut und das Interesse für eine vorbehaltlose Aufarbeitung von Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg unter der NS-Herrschaft zu wecken.

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Leo Haffner (1982): Die Aufklärung und die Konservativen. Ein Beitrag zur Geschichte der katholisch-konservativen Partei in Vorarlberg

Der Aufsatz wurde zu einem Standardtext über die Konflikte zwischen dem liberalen und dem konservativen Lager im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und über die Auswirkungen, die der Sieg des politischen Katholizismus in Vorarlberg bis weit in die 1970er Jahre hatte.

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Meinrad Pichler (2012): Bruno Amann - Der antisemitische Schreibtischtäter

Der Hohenemser Dr. Bruno Amann (1913-1963) war einer der radikalsten Propagandisten des nationalsozialistischen Antisemitismus. Er erklärte den Kampf gegen den „jüdischen Geist“ zu einer weltgeschichtlichen Notwendigkeit und zur Existenzgrundlage des neuen "germanischen Reiches". Amanns Nachkriegskarriere verlief in denselben geordneten Bahnen wie die einiger anderer ehemaliger Vorarlberger NS-Größen: Sie führte geradewegs auf einen wohldotierten Posten bei der Dornbirner Messe.

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Kurt Greussing (2008): Der Heimatklang des Antisemitismus. Über die Intonation und den Gebrauch bestimmter Wörter

Wie ein Mensch im Vorarlberger Dialekt zum "Jud" wird und warum es auch heute keinen unschuldigen, wertfreien Gebrauch dieses Wortes gibt - das hat mit Sprache zu tun, deren Unter- und Obertöne die Soziolinguistik zu verstehen hilft. Und es hängt mit öffentlichem Reden über die Opfer des Nationalsozialismus nach dessen Ende zusammen: Die Schamlosigkeit im nachträglichen Umgang mit der Brutalität des NS-Regimes rief Scham bei jenen hervor, die diese Brutalität erlitten hatten.

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Harald Walser (2012): Lokaler Bezug und überregionale Vernetzung. Die Johann-August-Malin-Gesellschaft als regionale Historikerinitiative

Geschichts- und gesellschaftswissenschaftlich Interessierte begannen ab den 1980er Jahren, die massive Vormacht konservativer Vorarlberger Landeshistoriker anzugreifen. Die Gründung der Johann-August-Malin-Gesellschaft (1982) stellte einen Wendepunkt in der Erforschung der Vorarlberger Zeitgeschichte dar.

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Leo Haffner (2000): Kultur und Kirche als Machtfaktoren. Ein Beitrag zur Ideologiegeschichte Vorarlbergs

In der Vorarlberger Politik war ein konservativ-autoritäres Verständnis von Kultur und Religion ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ein entscheidender Faktor für die Gestaltung des öffentlichen Lebens. Nach 1945 fand dieses Kultur- und Religionsverständnis seine Fortsetzung in der „Alemannenideologie“, bis sich ab dem Anfang der 1970er Jahre deutliche Gegenstimmen in der Öffentlichkeit erhoben. Leo Haffner zeichnet diesen Prozess mit einer Fülle von Material im Detail nach.

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August Fleisch (1988/1999) - Konfliktfeld Lehrerbildung in Vorarlberg

Das Schulwesen war - nicht nur in Vorarlberg - ein gesellschaftlicher Bereich, in welchem beispielhaft von Katholisch-Konservativen und Liberalen um die Diskurshoheit gestritten wurde. August Fleisch zeichnet diesen Konflikt anhand des katholischen Privatlehrerseminars 1888-1938 nach. Die 1968 ins Leben gerufene Pädagogische Akademie erlebte eine Fortsetzung dieses Konflikts, als linksstehende Studentinnen und Studenten das katholisch-konservative Diskursmonopol brachen.

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Kurt Bereuter (2021): Ehrenbürgerin von Rankweil etc.: Eine alte Debatte mit Folgen? Natalie Beer und ihre NS-Vergangenheit, die niemals vergangen war

Die Schriftstellerin Natalie Beer (1903-1987) erhielt noch 1978 den "Ehrenring" der Marktgemeinde Rankweil, obwohl sie sich nie von ihrer NS-Vergangenheit distanziert hat. Nun ist die Debatte über die Aberkennung ihrer zahlreichen Auszeichnungen von Bund und Land, dem Franz-Michael-Felder-Verein und den Gemeinden Au und Rankweil wieder entbrannt.

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Meinrad Pichler (2021): Brückenschlag nach hinten und Blick nach vorn. Über die künstlerische und gesellschaftliche Positionierung der frühen Bregenzer Festspiele.

Meinrad Pichler befasst sich in diesem Beitrag zu "75 Jahre Bregenzer Festspiele" mit der Gründungsgeschichte und den Absichten der frühen Festspiele. Das Nachkriegskonzept des Festivals setzte auf Operettenseligkeit und "alemannischen Kulturwillen". Die erst kurz vergangene Herrschaft des Nationalsozialismus wurde in den Programmheften mit keinem Wort erwähnt.

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Kurt Bereuter (2021): Rankweil erkennt Natalie Beer den Ehrenring der Gemeinde "symbolisch" ab, das Land Vorarlberg bleibt zweifach säumig.

Der Konflikt um die Schriftstellerin Natalie Beer, die bis ins hohe Alter aus ihrer Sympathie für den Nationalsozialismus kein Hehl machte, hat zu einer Konsequenz geführt - zur posthumen Aberkennung des Ehrenrings von Beers Heimatgemeinde Rankweil. Die Vorarlberger Landesregierung wird sich nun auch bewegen müssen.

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Brigitte Behal (2009): Theodor Veiter - Kontinuitäten deutsch-nationaler Katholiken 1930-1965

Brigitte Behal behandelt in ihrer zeitgeschichtlichen Dissertation auch einen Akteur der jüngeren Vorarlberger Ideologie-Geschichte: Theodor Veiter, den in Feldkirch wirkenden Juristen und Publizisten, der eine Weile lang von einer großen Angst getrieben wurde - dass die Vorarlberger Geschichte "aus linker Sicht" umgeschrieben werden könnte.

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Peter Melichar (2022): Elmar Grabherrs "Alemannen-Erlass"

Elmar Grabherr, nach 1945 der wichtigste und prägendste Beamte der Vorarlberger Landesregierung, hat 1961 in einem als "Alemannen-Erlass" bekannt gewordenen Rundschreiben versucht, die "landsmannschaftliche Herkunft" zum Kriterium bei Stellenbesetzungen, Fördergeldern und Wohnungsvergaben zu machen. Dieses von Grabherr als "Erlass" verstandene Rundschreiben fügt sich in das Bild eines ehemaligen Nationalsozialisten, der vom "Arier" der NS-Zeit zum "Alemannen" der Nachkriegszeit mutierte.

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K. Greussing / M. Pichler (1986) - Elmar Grabherr: Vom Arier zum Alemannen

Elmar Grabherr, als Landesamtsdirektor der höchste Laufbahnbeamte in der Vorarlberger Landesverwaltung, setzte nach der NS-Zeit fort, was er als Nationalsozialist vertreten hatte: die Vision eines "rassereinen" Vorarlberg.

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Werner Bundschuh (2021): Veränderung der Zeitgeschichtsforschung durch die Johann-August-Malin-Gesellschaft

In den 40 Jahren ihres Bestehens hat die Johann-August-Malin-Gesellschaft die Vorarlberger Zeitgeschichtsforschung geprägt - und verändert. Aus "linken jungen Historikern", die anfangs von konservativer Seite kräftig Gegenwind bekamen, wurde durch Publizistik, Veranstaltungen und geschichtspolitische Interventionen ein Verein, der in der Geschichtslandschaft Vorarlbergs seinen unverwechselbaren Platz gefunden hat.

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Barbara Motter (2024): Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, Dornbirn 1993

Der Dornbirner Gedenkstein für die Todesopfer nationalsozialistischer Verfolgung hat eine eigene, nicht unumstrittene Geschichte – hier wird sie berichtet.

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Walter Fink (2025): Laudatio zur Verleihung des Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preises an Meinrad Pichler

Anlässlich der Verleihung des Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preises an Meinrad Pichler begibt sich Walter Fink in seiner Laudatio auf eine Tour d'Horizon über mehr als 40 Jahre Geschichtsarbeit der Johann-August-Malin-Gesellschaft. Das reiche Werk Meinrad Pichlers ist – über die persönliche Historikerleistung hinaus – auch ein Spiegel der zeitgeschichtlichen Wirkung der Malin-Gesellschaft und der Widerstände, die zumal in den ersten Jahren überwunden werden mussten.

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Meinrad Pichler (2025): Natalie Beer (1903–1987) – „Ich kann nicht sagen, dass ich mich irgendwie gewandelt hätte“

Natalie Beers Umgang mit ihrer Vergangenheit und der Umgang der Vorarlberger Kulturpolitik mit Natalie Beers Kriegs- und Nachkriegsœuvre stehen beispielhaft für die Rehabilitierung „Ehemaliger“, auch wenn diese weiterhin in ihren braunen Netzwerken verblieben. Im vorliegenden Beitrag zeichnet Meinrad Pichler die literarische Karriere dieser Schriftstellerin nach, die nach 1945 zur zeitweise herausragenden „Heimatdichterin“ avancierte.

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23.04.2026 – Buchpräsentation und Gespräch: Veronika Schuchter – "Ernst Toller. Revolutionär, Schriftsteller, Antifaschist"
12.03.2026 – Vortrag und Gespräch: "Jehovas ZeugInnen während des Nationalsozialismus"
27.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Bestandsaufnahme Gedenkstein Dornbirn"
23.01.2026 – Vortrag: Albert Knoll – "Das KZ-Außenlager Lochau"
23.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Zwischen Quarantäne und Arbeitspflicht. Flüchtlingslager in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs."
08.11.2025 / Kurt Bereuter: Neue Geschichts-Stele in Fußach: "Nie wieder ist jetzt"
Werner Bundschuh (2025): Arbeit unter Zwang in Fußach
Meinrad Pichler (2025): Natalie Beer (1903–1987) – „Ich kann nicht sagen, dass ich mich irgendwie gewandelt hätte“
Walter Fink (2025): Laudatio zur Verleihung des Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preises an Meinrad Pichler
Kurt Greussing (2024): Franz Michael Felder und Ferdinand Lassalle – „Mein Mann, in seiner Derbheit und seiner Größe“
Barbara Motter (2024): Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, Dornbirn 1993
13.12.2025 – Buchpräsentation / Vortrag und Gespräch: Horst Schreiber – "Das Unternehmen Swarovski im Nationalsozialismus"
14.11.2025 – Vortrag und Gespräch: "Gescheitertes Experiment Entnazifizierung in Vorarlberg 1945-1949"
10.11.2025 – Vorträge: "Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen"
08.11.2025 – Kurt Bereuter: Neue Geschichts-Stele in Fußach: "Nie wieder ist jetzt"