Werner Bundschuh (2020) - „Dr. Plessls“ Angst vor dem Kameradschaftsbund
Kurt Plessl (1932 bis 2013) wurde in Reichenberg/Liberec in Nordböhmen (heute in Tschechien) geboren. Nach einer wahren Odyssee, hervorgerufen durch die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung im Zuge der Beneš-Dekrete, landete er als dreizehnjähriger Knabe am 1. September 1945 als „heimatvertriebener Sudetendeutscher“ mit seiner Mutter in Vorarlberg.
Für die Dorfgeschichte „Mäder“, herausgegeben von Harald Walser 2004, war diese Zuwanderer-Skizze geplant. Kurt Plessl zog jedoch die ...
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Kurt Greussing (2012): Transplantat und Eigenwuchs: Liberale Milieus in Vorarlberg im 19. Jahrhundert
In dem ab den 1860er Jahren sich formierenden liberalen Lager Vorarlbergs lassen sich drei Herkunftsströme identifizieren: ein kleinstädtisches Bildungsbürgertum, Reformer aus bäuerlich-gewerblichen Verhältnissen und industrielle Großbürger wie die Douglass. Letztere waren häufig zugewandert und zudem in etlichen Fällen protestantisch oder jüdisch. Ihnen allen waren die Überzeugung von der Notwendigkeit sozialer und technischer Modernisierung sowie die Opposition gegen den Vormachtsanspruch der ...
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Werner Bundschuh (1998): „Wie der Teufel das Weihwasser ...“ Die „Wahrmund-Affäre“ und der Kampf der „Kasiner“ gegen den liberalen Verein „Die Freie Schule“
1908 erlebte der Streit zwischen Liberalen und Konservativen in Vorarlberg und Tirol einen Höhepunkt. Durfte es Wissenschaft und Unterricht jenseits kirchlicher Bevormundung geben? Der Innsbrucker Kirchenrechtler Prof. Ludwig Wahrmund stand als Verfechter einer kirchlich ungebundenen "freien Schule" im Zentrum des Konflikts.
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Kurt Greussing (1996): Machtkampf und Weltanschauungsstreit nach 1867. Die politischen Lager Vorarlbergs und die Juden
1867 erfolgte in Österreich die Weichenstellung zu einem modernen demokratischen und säkularen Staatswesen. In den drei großen politischen Lagern - Katholisch-Konservative, Liberale und Sozialdemokraten - war der Umgang mit den nun gleichberechtigten Juden der Prüfstein für das Verständnis von religiöser Toleranz und Gleichberechtigung - also den heute vielzitierten "abendländischen Werten".
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Werner Bundschuh (1995): Anmerkungen zum Lebenslauf von Anton Linder (1880 bis 1958)
Anton Linder war in der Ersten Republik in Vorarlberg einer der führenden Köpfe der SDAP. Im Bürgerkriegsjahr 1934 flüchtete er in die Schweiz und erhielt dort politisches Asyl. Er kehrte erst 1945 nach Vorarlberg zurück und wurde hier der erste Arbeiterkammerpräsident in der Zweiten Republik.
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Leo Haffner (1993): Fundamentalismus aus Vorarlberg. Der Kreuzzug der Konservativen für die Kirche und seine Auswirkungen auf die demokratische Kultur
Von 1860 bis 1890 führten die fundamentalistischen Kräfte des katholischen Lagers in Vorarlberg einen letztlich siegreichen Kampf gegen Demokraten und Liberale, aber auch gegen weniger radikale Vertreter des eigenen Lagers. Es ging den katholischen Fundamentalisten um die Verteidigung der Einheit von Religion und Staat - und damit im Grunde um nichts weniger als um einen Kirchenstaat Vorarlberg.
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Werner Bundschuh (1992): Die Wiener Septemberunruhen - der "blutige Sonntag" von 1911 im Spiegel der Vorarlberger Presse
Zum ersten Mal seit den revolutionären Unruhen in den Jahren 1848/49 eröffnete das Militär am 17. September 1911 in Wien das Feuer auf demonstrierende Arbeiter und Arbeiterinnen. Es gab zahlreiche Tote und Verwundete. 283 Demonstranten wurden in den folgenden Prozessen abgeurteilt. Hunger und Not hatten die Menschen auf die Straße getrieben. Der "Blutsonntag" führte auch im Vorarlberger Landtag zu heftigen Debatten und zu sehr unterschiedlichen Bewertungen in den weltanschaulich gebundenen ...
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Markus Barnay (1989): "Echte Vorarlberger" und "fremde Bettler". Bildung von Landesbewußtsein und Ausgrenzung von Zuwanderern in Vorarlberg im 19. und 20. Jahrhundert
Industrialisierung und Zuwanderung sind siamesische Zwillinge: Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Gleichzeitig wurden von den alteingesessenen politischen Eliten immer auch Strategien zur Ausgrenzung dieser Zuwanderer entwickelt. Doch "Fremdsein" ist nichts Natürliches. Fremde und Einheimische haben eines gemeinsam: Sie werden nicht vorgefunden, sondern erfunden.
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Harald Walser (1989): "Lieber mit Hindernissen Jahre kämpfen und dann..." - Reformansätze im Bregenzerwald zur Zeit Franz Michael Felders (1839-1869)
Die Abgeschiedenheit der Täler hat reformerisches Handeln in bäuerlichen Gegenden nicht verhindert. Die soziale und wirtschaftliche Krise des Bauerntums führte in Theorie und Praxis zu Gegenstrategien - zu aufklärerischem Denken, Genossenschaftsgründungen, politischer Bewegung. Das war ein Prozess, der ganze Dörfer an den Rand der Spaltung bringen konnte - wie die Berggemeinde Schoppernau im Bregenzerwald, den Heimatort des Bauern, Dichters und Sozialreformers Franz Michael Felder.
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Kurt Greussing (1988): Die Bestimmung des Fremden - Hundert Jahre "Gastarbeit" in Vorarlberg
Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ist Vorarlberg ein klassisches Einwanderungsland geworden. Die verschiedenen Zuwanderungswellen bedeuteten zum einen stets eine recht passgenaue Zurichtung der Bevölkerungsstruktur auf die Erfordernisse der industriellen Produktion. Zum andern beförderten sie immer auch kulturelle und politische Auseinandersetzungen: um die Bestimmung von "Fremd" und "Einheimisch", um Differenz und Identität, um Ausschließung und Zugehörigkeit.
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Leo Haffner (1987): "Der Liberalismus bringt keinen Segen". Martin Thurnher - ein Leben für den Konservativismus
Die Formierung des konservativen Lagers und des politischen Katholizismus in Vorarlberg - eine Analyse anhand der Lebenserinnerungen Martin Thurnhers, eines der Protagonisten dieser Entwicklung, die Vorarlberg bis heute geprägt hat.
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Reinhard Mittersteiner (1987): Die Genossen Handwerker. Zur Geschichte der Dornbirner Sozialdemokratie in der Monarchie
Zwei - lange Zeit populäre - Annahmen zur Sozialgeschichte Vorarlbergs halten einer Prüfung anhand des historischen Materials nicht stand: dass die Vorarlberger Sozialdemokratie eine Bewegung des Fabriksproletariats gewesen sei; und dass die italienischen Arbeitszuwanderer besonders revolutionär und besonders sozialdemokratisch gewesen seien. Ein Bericht über kurze Gipfelstürme und lange Mühen der Ebene.
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Markus Barnay (1984): Im Prinzip: Hoffnung. Arbeiterbewegung in Vorarlberg 1870-1946. Begleittexte zur Ausstellung in Bregenz 1984
Diese Ausstellung bedeutete den Beginn einer umfangreichen Befassung mit der Vorarlberger Arbeiterbewegung (auch der christlichen). Das Projekt entstand auf Initiative von Bürgermeister Fritz Mayer durch eine Zusammenarbeit des Historischen Arbeitskreises der Landeshauptstadt Bregenz und der Johann-August-Malin-Gesellschaft. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Kurt Greussing und der gestalterischen von Reinhard Mittersteiner wurde weitgehend unbekanntes Text- und Bildmaterial erschlossen.
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Leo Haffner (1982): Die Aufklärung und die Konservativen. Ein Beitrag zur Geschichte der katholisch-konservativen Partei in Vorarlberg
Der Aufsatz wurde zu einem Standardtext über die Konflikte zwischen dem liberalen und dem konservativen Lager im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und über die Auswirkungen, die der Sieg des politischen Katholizismus in Vorarlberg bis weit in die 1970er Jahre hatte.
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