13.02.2009 / Otto Ender als Stipendienpate?
Der Historiker Werner Bundschuh kritisiert, dass die Auslandsstipendien des Landes nach Ex-Bundeskanzler und -Landeshauptmann Otto Ender benannt sind. Ender sei in den 1930er Jahren an der Ausschaltung der Demokratie beteiligt gewesen.
Diskussion neu entbrannt
Anlässlich des 75. Jahrestags des österreichischen Bürgerkriegs ist die Diskussion über die Aufarbeitung des Austrofaschismus neu entbrannt. Der Historiker Bundschuh kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Stipendienstiftung für Auslandsstudierende des Landes nach wie vor nach Ex-Bundeskanzler und -Landeshauptmann Ender benannt ist.
"Wegbereiter des Faschismus"
Ender sei gemeinsam mit Bundeskanzler Engelbert Dollfuß in den 1930er Jahren an der Ausschaltung der Demokratie beteiligt und damit ein Wegbereiter des Faschismus gewesen, so Bundschuh. Ender habe zweifellos zu jenen gehört, die den Weg nach Muster des faschistischen Italien gegangen seien - mit dem Ziel, die Demokratie auszuschalten.
Der Vorarlberger sei ideologisch maßgeblich an dem Weg beteiligt gewesen, der Österreich in den Bürgerkrieg geführt habe, so Bundschuh. Zudem sei der Ex-Landeshauptmann und Kurzzeit-Bundeskanzler "das gewesen, was man als einen religiösen Fundamentalisten bezeichnen würde".
Sozialistische Jugend erinnerte an Opfer
Neu aufgekommen ist die Diskussion über Ender im Zuge einer Veranstaltung der Sozialistischen Jugend (SJ) am Donnerstagabend. Anlässlich des 75. Jahrestags des österreichischen Bürgerkriegs im Februar 1934 erinnerte die SJ mit einem Fackelzug und einer Diskussionsveranstaltung in Bregenz an die Verbrechen des Austrofaschismus in den 1930er Jahren.
Otto Ender [] Werner Bundschuh
http://vorarlberg.orf.at/stories/342316/