11.11.2019 - Vortrag Werner Bundschuh: "Buchhalter des Todes im Getto Lodz/Litzmannstadt" - Josef Hämmerle (1905-1972)
Der Lustenauer Josef Hämmerle war im Getto "Litzmannstadt" Leiter der Buchhaltung und zeitweise Stellvertreter von Getto-Chef Hans Biebow. Bis Kriegsende kamen so gut wie alle Gettobewohner im Vernichtungslager Chelmno (Kulmhof) und in Auschwitz um.
Während Biebow nach Kriegsende der Prozess gemacht und gehängt wurde, tauchte Hämmerle unter - die deutsche Justiz ermittelte erfolglos gegen ihn.
Jetzt konnten seine Aufenthaltsorte geklärt werden: Bereits Ende Mai 1945 kam Josef Hämmerle als "Wehrmachtssoldat" für drei Monate zurück nach Lustenau, dann ließ er sich in Kennelbach, Bregenz und Hard nieder. Der in den Holocaust involvierte "Wirtschaftstäter" starb von der Justiz unbehelligt 1972.
Noch Jahre nach seinem Tod ermittelte die zuständige Staatsanwaltschaft in Dortmund vergeblich gegen ihn.