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30.12.2001 / Leserbrief: Kein Geld für diese Ausstellung

Vorarlberger Nachrichten


Möchte der Vorarlberger Landesregierung, besonders Landesrat Hubert Gorbach, Landtagspräsident Manfred Dörler, herzlichen Dank sagen, kein Geld für diese Wehrmachtsausstellung bereit zu stellen - auch nicht für eine Berlinreise Gelder zur Verfügung zu stellen.

Diese Betreiber der Wehrmachtsausstellung diskriminieren das Leid der noch lebenden Kriegsversehrten, Kriegerwitwen und Waisen und der Mütter, die ihre Söhne verloren haben. Sowieso ist es reiner Hohn gegenüber den Heimatvertriebenen - Heimat ist Menschenrecht, Heimatvertreibung eine große Menschenrechtsverletzung. Krieg ist immer brutal, das geschieht auch heute und jetzt.

Die Tränen wollen diese Wehrmachtsaussteller nicht sehen, das Leid - nur Verbrechen unserer Soldaten?

Es sind heute jene, die keinen Krieg erlebt haben, die in Frieden und Wohlstand und Sicherheit in der Demokratie aufwuchsen. Sie haben keine Recht zu urteilen, noch weniger das Recht zu verurteilen.

Vergangenheitsbewältigung nennen sie es. Was sollen wir bewältigen, was wir nicht schon bewältigt haben nach dem Krieg. Heimatvertreibung, Elend, Hunger, Verzweiflung. Unsere Kinder und Enkel haben gar nichts zu bewältigen als die jetzige Zeit und die Bilder von Krieg, Terror, Bomben und das Elend, das es auch heute noch gibt - in der dritten Welt, Hunger, Kinderelend, Sklaverei der Kinder, Krankheiten wie Aids. Da sollte man die Kraft einsetzen zu helfen, statt nach 60 Jahren Gelder für Wehrmachtsausstellung zu verlangen.

Herma Malnati, Dornbirn