16.5.2025 - Stelenpräsentation und Vortrag: "Arbeit unter Zwang in Fußach"
Der rassistische NS-Unrechtsstaat organisierte im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) einen beispiellosen millionenfachen Zwangseinsatz von Arbeitskräften aus den von der Wehrmacht eroberten Gebieten. Einige Dutzend wurden auch in unserer Gemeinde eingesetzt. Darunter waren französische und serbische Kriegsgefangene, Zivilarbeiter aus dem Westen und sogenannte „Ostarbeiter:innen“ aus Polen, der Ukraine und anderen Gebieten der Sowjetunion. Die Grenze zur Schweiz war hermetisch abgesichert. Manche Fluchtversuche endeten tragisch: Der Pole Franz Mendrala wurde im August 1942 mitten im Ort erschossen, sein Fluchtgefährte 1943 hingerichtet. Woiziech Saidlowski, polnischer Zwangsarbeiter, ertrank im April 1944 im Rhein. Im „Lager Birkenfeld“ waren Zwangsarbeiter untergebracht, die in der Ziegelei Ochsenreiter oder bei der Wassergenossenschaft Fussach Schwerstarbeit verrichten mussten. Ebenso wurden in der Landwirtschaft Zwangsarbeiter eingesetzt. Ca. 50 Namen sind heute bekannt, aber das sind bei Weitem nicht alle, die hier als „Hitlers Sklavenarbeiter:innen“ im Einsatz waren.