24.06.2014 - Gräberfeld in Hall: Erkenntnisse der Historikerkommission
Untersucht wurden die Hintergründe für ein Grab, in dem von November 1942 bis April 1945 insgesamt 228 Menschen bestattet wurden. Geprüft wurde, ob die Toten Opfer von „systematisch geplanter dezentraler Euthanasie“ geworden sind. Die historischen, sozialwissenschaftlichen, archäologischen, anthropologischen und medizinischen Untersuchungen hätten keine Belege dafür geliefert, erklärte der Vorsitzende der Kommission, der Historiker Bertrand Perz. „Laut den Quellen dürften die Ärzte der Heil- und Pflegeanstalt Hall nicht bereit gewesen sein, Patienten direkt in der Anstalt mit überdosierten Medikamenten zu töten“, sagte Perz.
Zum Bericht der Tiroler Tageszeitung (25.6.2014): - link
Bericht ORF-Tirol (24.6.2014): - link
Anstaltfriedhof in Hall: Keine Hinweise auf Euthanasie (Der Standard, 24.6.2014): - link
Diskussion zum Gräberfeld in Hall:
3.1.2011: Gernot Kiermayr(-Egger) vermutet, dass unter den ca. 220 Toten auch Patienten aus der "Landesheil- und Pflegeanstalt" Valduna in Rankweil sein könnten, die 1942 und 1943 nach Hall verlegt wurden.
Zum aktuellen Fund (30.12.2010) siehe:
Verena Langegger: Gräberfeld von NS-Opfern entdeckt. In: Der Standard, 03.01.2010 --> link
Bericht auf Vorarlberg Online, 04.0.12011 --> link
Bericht "Kurier", 05.01.2011 --> link
Erste ausführliche Untersuchungen des Gräberfeldes im März 2011: Im Rahmen eines umfassenden Projektes wird die TILAK die Geschichte des alten Anstaltsfriedhofs der Haller Psychiatrie aufarbeiten. --> link
Zur Euthanasie in Vorarlberg siehe:
Gernot Egger: Ausgrenzen - Erfassen - Vernichten --> link
Wolfgang Weber / Kurt Bereuter / Andreas Hammerer: Nationalsozialismus im Bregenzerwald unter besonderer Berücksichtigung der NS-"Euthanasie" im Bregenzerwald. Eigenverlag des Kulturforums Bregenzerwald 2008 --> link