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03.07.2001 / Jahreshauptversammlung 2001 - Protokoll

Protokoll

 

Ort: Gasthaus "Schiffle", Hohenems

Zeit: 18.00 - 19.30 Uhr

 

Tagesordnung:

1. Bericht des Obmanns

2. Bericht der Kassierin

3. Bericht der Rechnungsprüfer

4. Neuwahlen des Vorstands

5. Allfälliges

 

Anwesend: 10 Mitglieder inkl. Vorstand

Entschuldigt: K. Greussing, M. Pichler, W. Dreier, E. Muther, H. Pruner, K.H. Albrecht, M. Lechner, M. Barnay, M. Ruff u.a.

 

1. Bericht des Obmanns:

Seit der letzten JHV im Dezember 1999 setzte die JAM und ihre Vorstandsmitglieder zahlreiche Aktivitäten in verschiedenen Bereichen. Obmann Dr. Werner Bundschuh betonte in seinem Bereicht vor allem die folgenden zentralen Tätigkeitsbereiche:

  • Im Jahr 2000 bemühte sich die JAM um die Durchführung der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944", die aber letztlich auf Grund der Umgestaltung der Ausstellung bislang noch nicht in Vorarlberg gezeigt werden konnte. Dennoch wird sich die JAM weiter bemühen, in diesem Themenbereich zu arbeiten. So wurde für Herbst 2001 eine Veranstaltung mit Herrn August Weiß aus Dornbirn (Deserteur der Wehrmacht) - 2001 nach langen Bemühungen endlich rehabilitiert - über die Opfer der Wehrmacht innerhalb ihrer selbst ins Auge gefasst.

  • Die JAM trat im Jahr 2000 auch der Plattform gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung bei und stellte mit Vize-Obmann Harald Walser auch einen Redner bei mehreren Großveranstaltungen der Plattform in Vorarlberg.

  • Gemeinsam mit anderen Organisationen und dem Jüdischen Museum Hohenems organisierte die JAM im Jahr 2000 die Veranstaltungsreihe "Im Schatten der Vergangenheit" zu den Themen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Vorträge hielten u.a. die Universitätsprofessoren Anton Pelinka (Innsbruck) und Christoph Butterwegge (Köln), Caritas-Präsident Franz Küberl und JAM-Vorstandsmitglied Dr. Franz Valandro.

  • Im Januar 2001 begannen unter Leitung von Dr. Kurt Greussing die Arbeiten an einem "alternativen" Vorarlberg-Führer, der einen Überblick über das Werk der JAM seit 1982 geben soll. Mit der Fertigstellung ist für das Jahr 2002 zu rechnen. Im Herbst 2001 erscheint in Zusammenarbeit mit der JAM und der Vlbg. Autorengesellschaft ein Buch von Laurin Peter über das Thema "Sport in Vorarlberg bis 1945". Es wurde ins Auge gefasst, dieses interessante Buch als Jahresgabe an die Mitglieder der JAM anzukaufen.

  • Im Jahr 2002 wird in Satteins nach langjährigen Bemühungen und die unermüdliche Arbeit des JAM-Obmanns Werner Bundschuh eine Gedenktafel für Johann August Malin an dessen Geburtshaus angebracht. Damit wurde zum 20-jährigen Bestehen, dass die JAM 2002 feiert, eine sehr wichtiger Erfolg erzielt.

  • In der Vorarlberger "Ariel-Affäre" um die FPÖ-Klubdirektorin Petra Mayer setzte sich die JAM in Form ihres Obmanns Werner Bundschuh massiv gegen jede Form von Antisemitismus ein. Das Resultat dieser Bemühungen war eine von Werner Bundschuh und Andreas Postner verfasste Petition an den Vorarlberger Landtag, in der jede Form von Rassismus und Antisemitismus verurteilt wurde. Diese Petition löste ein großes mediales und politisches Echo aus. Der Vorarlberger Landtag beschloss einstimmig eine Resolution, in der im Sinne der Petition jede Form von Rassismus und Antisemitismus klar verurteilt wurde.

  • Im gesamten Berichtszeitraum nahm die JAM und insbesondere ihr Obmann Werner Bundschuh in Form von Leserbriefen zu verschiedenen Themen Stellung, so etwa jüngst zur Schändung des Jüdischen Friedhofs in Hohenems.

  • Die Einrichtung einer Homepage der JAM (www.malingesellschaft.at, Gestaltung durch Mario Lechner) auf Initiative von Dr. Kurt Greussing wurde 2001 realisiert. Damit sind die Ziele und die Arbeit der JAM auch im Internet präsent. Ab Mai 2001 wurden unter verschiedenen Pseudonymen rechtsextreme und denunziatorische Einträge und zum Teil Drohungen im Gästebuch der JAM-Homepage platziert. Nach Recherchen stellte sich heraus, dass diese Einträge allesamt von einer Adresse stammten. Nach einem Diskussionsprozess innerhalb des Vorstands der JAM wurde beschlossen, diese Eintragungen aus dem Gästebuch zu entfernen und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Feldkirch zu richten. Diese Vorgangsweise wurde auf der JHV von den anwesenden Mitgliedern unterstützt.



Dem Obmann Werner Bundschuh wurde für alle diese umfangreichen Aktivitäten Dank ausgesprochen, und er wurde einstimmig entlastet.

 

2. Bericht der Kassierin:

Die Kassierin Regina Pichler verlas ihren Bericht über das Vereinsjahr 2000, in dem die JAM 123 zahlende Mitglieder aufwies. Der Bericht der Kassierin wurde von den Rechnungsprüfern K.H. Albrecht und G. Rainer geprüft und für richtig befunden wurde. Einnahmen von insgesamt 25.949.- Schilling standen Ausgaben von 10.240.- Schilling gegenüber. Dadurch konnte die finanzielle Situation der JAM weiter verbessert werden. Der Mitgliedsbeitrag für 2002 wurde einstimmig auf 15.- Euro festgelegt.

Regina Pichler wurde gedankt, und sie wurde einstimmig entlastet.

 

3. Bericht der Rechnungsprüfer:

Liegt schriftlich vor.

 

4. Neuwahlen:

Die Neuwahlen brachten eine einstimmige Bestätigung (Wahlergebnis: 10 Stimmen für den Gesamtvorstand) des bisherigen Vorstands, der sich wie folgt zusammensetzt:

Obmann: Dr. Werner Bundschuh

Obmann-Stellvertreter: Dr. Harald Walser

Kassierin: Regina Pichler

Rechnungsprüfer: Dr. K.H. Albrecht. G. Rainer

Schriftführer: Dr. Franz Valandro

 

5. Allfälliges:

Über die Situation des Jüdischen Museums und die Friedhofsschändung wird auf Anregung von Harald Walser eine Diskussion geführt. Klaus Fässler schlägt daran anschließend vor, dass die JAM im Herbst Gestecke oder Kränze bei den Gräbern verdienter Mitglieder oder Opfern des Nationalsozialismus niederlegen soll. Dieser Vorschlag wurde vom Vorstand positiv aufgenommen.

 

Bludenz, den 4. Juli 2001

 

Dr. Franz Valandro (Schriftführer)

 

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