Sie sind hier: Startseite / Publikationen / Andere Verlage / Neuere & ältere Titel / „Ich kann einem Staat nicht dienen, der schuldig ist…“ Vorarlberger vor den Gerichten der Wehrmacht

„Ich kann einem Staat nicht dienen, der schuldig ist…“ Vorarlberger vor den Gerichten der Wehrmacht

Dornbirn: Stadtmuseum Dornbirn 2011, 96 Seiten, ca. 30 Abbildungen, ISBN 978-3-901900-25-9, € 12,90

 

 

Deserteure-Begleitband_2011


Herausgegeben von Hanno Platzgummer, Karin Bitschnau und Werner Bundschuh

Begleitpublikation zur Ausstellung: "Was damals Recht war..." Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht, Kulturhaus Dornbirn, 30. Sept. – 30. Okt. 2011

In diesem Buch wird ein bislang wenig beachtetes Kapitel der Vorarlberger Zeitgeschichte aufgeschlagen: die Schicksale jener, die in die Verfolgungsmaschinerie der NS-Wehrmachtsjustiz geraten sind.

Die verfolgten Delikte reichten von der „Selbstverstümmelung“, dem „Fernbleiben von der Truppe“, der „Wehrkraftzersetzung“ bis zur „Desertion“, verbunden mit jeweils ganz unterschiedlichen Strafmaßen und Strafformen: von der Einweisung in ein „Soldaten-KZ“ mit anschließender „Frontbewährung“ wie bei August Weiß bis zum vollstreckten Todesurteil bei Kriegsdienstverweigerern wie Ernst Volkmann oder bei Deserteuren wie Wilhelm Burtscher und Martin Lorenz. Hilar Hubers Geschichte der Flucht aus der Wehrmacht ist unglaublich: Sie führt von Griechenland über Serbien und Kroatien zurück nach Höchst, dann in die Schweiz und wieder retour. Sie zeigt, wie verschlungen die Wege der „Fahnenflüchtigen“ oft waren und wie vielfältig die Motive der Flucht aus der Wehrmacht.

Inhalt

Vorwort

Hanno Platzgummer: Emil Bonetti (1922–2007). „Fahnenflucht im Felde“

Meinrad Pichler: Hilar Huber (1920–2001). Der Grenzgänger und seine Fluchten

Andreas Eder: Ernst Volkmann (1902–1941). Katholischer Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen: „Ich gehe einen geraden, eindeutigen Weg“

Werner Bundschuh: August Weiß (1921–2008). Moorsoldat Nr. 503/41: „Es soll keiner mehr das erleben, was ich erlebt habe“

Markus Barnay: Wehrmachtsdeserteure und ihr Umfeld im Großen Walsertal. „Ich war weiß Gott keine Verbrecherin“

Hanno Platzgummer: Josef Hagen (1919–1944). Tod auf der Flucht vor dem Tod

Hanno Platzgummer: Albert Heinzle (* 1920). „Wir gewinnen den Krieg doch nicht…“


Gegen die Wehrmacht
Behördlich verfolgte Personen aus Vorarlberg      


Positionen – Kirche, Krieg, Erinnerung

Kardinal Christoph Schönborn O.P.: Märtyrer des Gewissens – Das Zeugnis des Franz Jägerstätter

Karin Bitschnau | Rudi Siegl: Heldendank und vorrangige Option für die Gewaltfreiheit


Bildnachweis          

Orts- und Personenregister

Das Neueste online
23.01.2026 – Vortrag: Albert Knoll – "Das KZ-Außenlager Lochau"
23.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Zwischen Quarantäne und Arbeitspflicht. Flüchtlingslager in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs."
14.11.2025 – Vortrag und Gespräch: "Gescheitertes Experiment Entnazifizierung in Vorarlberg 1945-1949"
Meinrad Pichler (2025): Natalie Beer (1903–1987) – „Ich kann nicht sagen, dass ich mich irgendwie gewandelt hätte“
Walter Fink (2025): Laudatio zur Verleihung des Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preises an Meinrad Pichler
Kurt Greussing (2024): Franz Michael Felder und Ferdinand Lassalle – „Mein Mann, in seiner Derbheit und seiner Größe“
07.11.2025 – Vortrag und Gespräch: "Displaced Persons in Vorarlberg"
10.11.2025 – Vorträge: "Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen"
Barbara Motter (2024): Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, Dornbirn 1993
13.12.2025 – Buchpräsentation / Vortrag und Gespräch: Horst Schreiber – "Das Unternehmen Swarovski im Nationalsozialismus"
31.08.2025–27.01.2027 – Ausstellungen: "Im Schatten des Krieges. Alltag im Rheintal" und "Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal"
27.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Bestandsaufnahme Gedenkstein Dornbirn"
25.09.2025 – Lesung und Diskussion: Bruno Schernhammer – "Am weißen Fluss. Die Kinder des Almtals"
18.07.2025–31.08.2025 – Montafoner Theaterwanderung 2025: "Grenzerfahrungen am ZAUBERBERG"
24.06.2025 – Buchpräsentation: "Wir stehen im Werden einer neuen Zeit"