Sie sind hier: Startseite / Aktuell / Medien / 25.09.2020 - Neuer Gedenkort für die Opfer des Krankenmordes auf dem Gelände des Landeskrankenhauses Hall in Tirol

25.09.2020 - Neuer Gedenkort für die Opfer des Krankenmordes auf dem Gelände des Landeskrankenhauses Hall in Tirol

An die 360 Menschen, die die nationalsozialistischen Behörden im Zuge der NS-Euthanasie von der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol in die Tötungsanstalten Hartheim und Niedernhart bei Linz deportierten, erinnern nun 360 Metall-Stelen. Darunter auch an Vorarlberger und Vorarlbergerinnen. Das Gedenkprojekt ist im Internet zugänglich.

Am Donnerstag, dem 24. September 2020, übergaben das Landeskrankenhaus Hall in Tirol und die Tiroler Landesregierung den neuen Gedenkort der Öffentlichkeit. Sein Ziel ist es, die Ermordeten dem Vergessen zu entreißen, sie sichtbar zu machen und ihnen ihre Individualität zurückzugeben. Daher erhält jedes Opfer eine Stele, die den Namen, das Geburtsdatum, das Todesjahr und die Heimatzuständigkeit nennt.

Die Auslassungen an den Stelenköpfen erinnern an ein zerstörtes Leben und an die Leerstellen, die das Verschwinden der Getöteten hinterlassen hat. Die Stelen sind ähnlich einer Landkarte angeordnet, von Vorarlberg über Tirol Richtung Osten.

Ein Informationsterminal gibt den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, den Lebensgeschichten der Ermordeten nachzugehen und zu erfahren, wer die Täter waren. Ausgewählte Biografien sind in leichter Sprache zu lesen, sie sind auch Menschen mit Sehbehinderung zugänglich.

--> Zum Gedenk- und Informationsort, zur Geschichte und zu den Biografien

Bericht der TT über die Eröffnung, 25.9.2020

Bericht von orf.at über die Eröffnung, 25.9.2020


Literatur zum nationalsozialistischen Krankenmord in Tirol

Oliver Seifert: Leben und Sterben in der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol 1942-1945, Zusammenfassung und Fazit

Oliver Seifert: Das Schicksal der PatientInnen der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol 1942-1945 (über die Forschungsergebnissen zum Anstaltsfriedhof)

Oliver Seifert: „Sterben hätte sie auch hier können“. Die „Euthanasie“-Transporte aus der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol nach Hartheim und Niedernhart

Horst Schreiber: Angesichts des erheblichen Schwachsinns und der (...) psychopathischen Minderwertigkeit ist Sterilisation zu fordern"

Horst Schreiber: Sie gehören zu uns: Erinnerungen an die Ermordeten der NS-Euthanasie in Rum und Zirl

Horst Schreiber: Todesurteil unproduktiv

Gedenkstelen für Euthanasieopfer in Hall

Gedenkstelen für Euthanasieopfer in Hall

Das Neueste online
23.01.2026 – Vortrag: Albert Knoll – "Das KZ-Außenlager Lochau"
23.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Zwischen Quarantäne und Arbeitspflicht. Flüchtlingslager in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs."
14.11.2025 – Vortrag und Gespräch: "Gescheitertes Experiment Entnazifizierung in Vorarlberg 1945-1949"
Meinrad Pichler (2025): Natalie Beer (1903–1987) – „Ich kann nicht sagen, dass ich mich irgendwie gewandelt hätte“
Walter Fink (2025): Laudatio zur Verleihung des Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preises an Meinrad Pichler
Kurt Greussing (2024): Franz Michael Felder und Ferdinand Lassalle – „Mein Mann, in seiner Derbheit und seiner Größe“
07.11.2025 – Vortrag und Gespräch: "Displaced Persons in Vorarlberg"
10.11.2025 – Vorträge: "Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen"
Barbara Motter (2024): Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, Dornbirn 1993
13.12.2025 – Buchpräsentation / Vortrag und Gespräch: Horst Schreiber – "Das Unternehmen Swarovski im Nationalsozialismus"
31.08.2025–27.01.2027 – Ausstellungen: "Im Schatten des Krieges. Alltag im Rheintal" und "Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal"
27.01.2026 – Vortrag und Gespräch: "Bestandsaufnahme Gedenkstein Dornbirn"
25.09.2025 – Lesung und Diskussion: Bruno Schernhammer – "Am weißen Fluss. Die Kinder des Almtals"
18.07.2025–31.08.2025 – Montafoner Theaterwanderung 2025: "Grenzerfahrungen am ZAUBERBERG"
24.06.2025 – Buchpräsentation: "Wir stehen im Werden einer neuen Zeit"