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28.02./01.03.2009 / Leserbrief: Hakenkreuzverharmloser

Leserbrief von Werner Bundschuh

Vorarlberger Nachrichten, 28. Feb. / 1. März 2009

 


Rudolf Alge (Leserbrief am 26.2.) meint, dass das Hakenkreuz am Dornbirner Kirchturm aus dem Jahre 1936 keinen NS-Kontext habe. Vielmehr handle es sich um ein religiöses Symbol, mit dem "Hitler keine Freude gehabt hätte." Damit soll offensichtlich meine historische Bewertung in den VN (20.2.) in Frage gestellt werden.

Aus der Perspektive solcher Leserbriefschreiber hat auch die Inschrift auf dem Hakenkreuz "Heil Hitler - 1936" offensichtlich keine Relevanz. Und dass sie ein begeisterter Dornbirner Nationalsozialist namentlich anbrachte, ist ebenfalls nicht der Rede wert. Dasselbe gilt auch für das Papier, das man in der Turmkugel gefunden hat: "Lange lebe unser Führer Adolf Hitler"! Zu Alges Ausführungen kann ich nur sagen: "Lange lebe die Vernebelungstaktik!"

In Ingrid Böhlers Buch "Dornbirn in Kriegen und Krisen" findet sich über den Hakenkreuzverewiger Siegfried Nosko Folgendes (S. 163): Im März 1938 - nach dem "Anschluss" - verhaftete er den Volksschullehrer Oberhauser "im Namen Hitlers und des deutschen Volkes" und bedrohte ihn mit dem Tode.

Verniedlicher wie Alge, Holocaustleugner wie Bischof Williamson, die "Blood and honour"-Anhänger oder das Umfeld des 3. Nationalratspräsidenten Graf zeigen, wie notwendig eine seriöse Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit ist!

Dr. Werner Bundschuh
Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft
Dornbirn

 

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