Meinrad Pichler (2018): Nothelfer – Volksbildner – „Wehrkraftzersetzer“. Der Widerstandskämpfer Johann August Malin (1902–1942)
Meinrad Pichler
Nothelfer – Volksbildner – „Wehrkraftzersetzer“.
Der Widerstandskämpfer Johann August Malin (1902–1942)
Erschienen in: Erhart, Peter (Hg.): Satteins. Ein Walgaudorf erzählt seine Geschichte. Lindenberg i.A. 2018, S. 408–417.
Laue Christen, brave BürgerInnen, wankelmütige ParteigängerInnen oder Menschen mit Existenzängsten wehrten sich nur selten gegen die totalen Ansprüche eines diktatorischen Regimes. Die Widerständigen waren in der Regel eher die Schwierigen, weil sie ihre Religion kompromisslos lebten, von ihrer politischen Überzeugung nicht ließen, überdurchschnittliche Empathie für Außenseiter zeigten oder mit einem unbequem unbeugsamen Rechtsbewusstsein ausgestattet waren – oder überhaupt Unangepasste, die zu allen Zeiten ihren eigenen Weg gingen. Johann August Malin vereinigte einige dieser Eigenschaften in unterschiedlich starker Ausprägung in sich. Wie andere auch war er keineswegs zum Widerstandskämpfer geboren; die Zeitumstände, seine persönlichen Verhältnisse und politischen Erfahrungen, dazu sein Ehrgeiz, dem bescheidenen familiären und dem engen dörflichen Milieu via Bildung zu entwachsen, sowie seine ausgeprägte Anteilnahme am Schicksal der Menschen seiner Umgebung machten ihn zu dem, was er wurde: einer, der nicht unwidersprochen hinnahm, was die jeweilige Obrigkeit dekretierte; einer, der seine autodidaktische Bildung weitergeben wollte; und einer, der sein Wissen und Können ohne amtliche Konzession für bedrängte MitbürgerInnen einsetzte. Da ihm daraus mehr Schwierigkeiten als Lohn erwuchsen, kämpften in ihm angestammter Optimismus gegen zunehmende Verbitterung.
Geboren wurde J. A. Malin am 22. September 1902 im Haus Nummer 183 in Satteins. Seine Eltern, Dominikus Malin und Anna Scherrer, waren arme Leute. Der Vater war Schuhmacher und versuchte sich wie viele Satteinser Familien ab etwa 1890 in der Stickerei. Als Dreijähriger stürzte J. A. Malin über eine Treppe und zog sich eine schwere Verletzung an einem Bein und an der Wirbelsäule zu. Die Folge davon war eine lebenslange Gehbehinderung, die durch einen Fahrradunfall 1937 noch verstärkt wurde.[1] Trotz der Aufgewecktheit und der eingeschränkten Arbeitsfähigkeit des Buben kam eine über die Dorfschule hinausgehende Schulbildung für die Eltern nicht in Frage. Als die Stickerei während des Ersten Weltkriegs zum Erliegen kam, arbeitete J. A. Malin als Knecht und bei seinem Vater in der Schusterwerkstatt. 1922 und 1923 fand er als Hilfarbeiter beim Bau des Spulerseewerks Beschäftigung. Hier wurde er 1923 zum gewerkschaftlichen Vertrauensmann gewählt.[2] Dies und seine Bestellung zum Ortsobmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei von Satteins sowie das erfolgreiche Einklagen seiner ausstehenden Gehaltsansprüche beim Gewerbegericht Dornbirn brachten ihn auf die so genannte Schwarze Liste der Vorarlberger Unternehmer. Diese hatten ein informelles Informationssystem eingerichtet, das vor der Anstellung engagierter Arbeitnehmervertreter warnte.[3] J. A. Malin fand deshalb in den folgenden Jahren keine Beschäftigung. Zeitweise versuchte er sich als Handelsvertreter und Inkassant, wozu er aber wenig Eignung hatte. Durch sein gewerkschaftliches Engagement hatte er sich ein Wissen um juristische Fragen im Allgemeinen und arbeitsrechtliche im Besonderen angeeignet. Sein karger Brotverdienst bestand nun aus „Eingaben, Vertretungen in Bagatellangelegenheiten und bei für Laienvertreter zugänglichen Behörden“.[4]
Im Dorf
In dieser ersten Hälfte der 1920er Jahre brachte sich J. A. Malin – keineswegs zur Freude aller SatteinserInnen – auch in das Gemeindeleben ein: als Obmann der örtlichen Sozialdemokraten, als Redakteur der Faschingszeitung „Hurnus“ und als Beschwerdeführer, wo er demokratisches Recht unterlaufen sah.
In den Saisonen 1923 bis 1925 erschien in Satteins die Faschingszeitung „Der Hurnus“. Den Namen erhielt das satirisch stechende Organ vom Übernamen der Satteinser, denen nachgesagt wurde, dass sie sich wie Hornissen nicht alles gefallen lassen und „als hitziges Völklein leicht in Wut geraten“.[5] Die Stiche, die J. A. Malin und sein Mitstreiter Willy Hosp in dieser Faschingszeitung setzten, gefielen manchem Betroffenen gar nicht. Die satirischen Jahresrückblicke auf das Dorfgeschehen dürften auch deshalb nicht nur Schmunzeln ausgelöst haben, weil sie bisweilen auch sozialkritische Töne anschlugen. So wird etwa das Jahr 1924 folgendermaßen charakterisiert: „Hoher Zins und hohe Steuer, kleiner Lohn und alles teuer.“[6]
Wie diese Zeitung zeigt, war J. A. Malin nicht nur ein „publizistisch veranlagter Hurniss“, sondern auch ein politischer. Bei den ersten freien und allgemeinen Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung im Februar 1919 konnten die Sozialdemokraten von Satteins mit 26 % der WählerInnenstimmen das höchste Wahlergebnis aller Oberländer Landgemeinden erzielen.[7] Bei der nach dem Mehrheitswahlrecht durchgeführten Gemeindewahl vom Mai 1919 vertrauten die WählerInnen allerdings den bisher bekannten Personen. Die Sozialdemokraten brachten keinen Vertreter in den Gemeindeausschuss.[8] Erst als 1924 auf Antrag der nicht vertretenen Parteien wahlwerbende Gruppen antraten, eroberten die Sozialdemokraten als zweitstärkste Fraktion hinter den Christlichsozialen (9) drei Mandate.[9] Der Freude über den Einzug ins Gemeindeparlament folgten bald Querelen unter den Genossen. Mit Schreiben vom 30.7.1924 teilte J. A. Malin als Obmann der „sozialdemokratischen Lokalorganisation“ der Gemeinde mit, dass Jakob Welte aus der Fraktion ausgetreten und an seine Stelle der Ersatzmann Josef Malin (Hnr. 61) nachrücke. J. A. Malin selbst stand nie zur Wahl, aber er machte die Eingaben und Beschwerden für die Fraktion. So legte er bei der Landesregierung Berufung gegen die von der Gemeindevertretung am 3. Jänner 1924 beschlossene Kirchenordnung ein.[10] Der Einspruch wurde zwar abgewiesen, mit Pfarrer und christlichsozialen Honoratioren hatte es sich Malin mit dieser Auflehnung aber ziemlich verscherzt. Der Unwille der Dorfoberen nahm noch weiter zu , als J. A. Malin gegen den Gemeindevertretungsbeschluss vom 3. September 1926 Einspruch erhob, in welchem die Gemeinderechnung des Jahres 1925 genehmigt worden war. Darin erschien auch ein Posten für kirchliche Ausgaben, die von der Gemeindekassa übernommen worden waren. Zwar wurde auch dieser Rekurs abgewiesen, die Gemeinde aber zugleich beauftragt, bei den „Gemeindesteuern bei jenen Steuerpflichtigen, die nicht der röm. kath. Kirche angehören, den auf die Kultuserfordernisse entfallenden Betrag in Abzug zu bringen“.[11] J. A. Malin selbst war zu diesem Zeitpunkt noch Mitglied der katholischen Kirche. Er trat erst 1940 aus Protest gegen die Haltung der Kirche gegenüber den nationalsozialistischen Machthabern aus.
Auch bei den Leitungsgremien der Sozialdemokraten eckte J. A. Malin 1927 an, da er nicht mit allen Vorgaben aus der Dornbirner Parteizentrale einverstanden war. Nach einer Fehde mit dem Landesparteisekretär trat er 1927 aus der Partei aus.[12] Das war zugleich das Ende seines öffentlichen politischen Engagements.
Die Stiche der Faschingszeitung und das Aufbegehren gegen Kirche und Gemeindevertretung saßen tief und lang. Noch im Jahre 1991 wehrte sich Bürgermeister Albert Burtscher gegen die Anbringung einer Gedenktafel für J. A. Malin mit der Aussage: „Malin war damals in der Gemeinde nicht beliebt, und er ist es heute noch nicht!"[13]
„Bildung macht frei“
Mit Beginn des Jahres 1928 übersiedelte der offensichtlich wenig beliebte Gemeindesohn J. A. Malin nach Feldkirch. Er hatte es gewagt, Kritik an den örtlichen Verhältnissen und öffentlichen Personen zu äußern, nach Ansicht mancher Dorfgenossen wollte er gescheiter sein als die anderen. Satteins aber war trotz Krieg und Republik eine geschlossene Dorfgemeinschaft geblieben, in der es ein klares Oben und Unten gab, an dem nicht gerüttelt werden sollte.
Hier in Feldkirch begann sich J. A. Malin neben seiner Tätigkeit als „Armenanwalt“ ganz dem Selbststudium der Geologie zu widmen. Die nötige Literatur erhielt er über Prof. Hans Schardt von der ETH Zürich. Diesen hatte Malin anlässlich eines Studienaufenthalts von Schardts Geologieseminar in Vorarlberg kennengelernt. 1933 machte J. A. Malin die Bekanntschaft von Stefan Müller, einem akademisch ausgebildeten Geologen aus Feldkirch, der sich auch mehr schlecht als recht mit Gutachten eine dürftige Existenz geschaffen hatte.[14] Müller wurde J. A. Malin zum Lehrer, Freund und Mitstreiter, bis sich die Wege der beiden ab 1939 wegen ihrer gegensätzlichen Einstellung zum Nationalsozialismus trennten.[15] Malins ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus sei ihm „unsympathisch“ gewesen, gab Müller 1942 bei seiner gerichtlichen Einvernahme zu Protokoll.[16] „Malins Kenntnisse“, so schrieb Müller aber 1939 in sein Tagebuch, seien „kaum geringer als die eines fachlichen Geologen.“[17] Auch der Feldkircher NSDAP-Ortsgruppenleiter anerkannte die Kompetenz des heimischen Gesteinsexperten und empfahl ihn für öffentliche Aufträge: „Malin genießt den Ruf eines tüchtigen, an praktischen Erfahrungen reichen Geologen.“[18] Im persönlichen Gespräch riet er Malin zum Eintritt in die NSDAP, da er dann noch besser für ihn und sein Anliegen eintreten könne. Mit Datum vom 14. Juni 1938 stellte Malin einen Aufnahmeantrag, der aber von der Gauparteileitung abgelehnt wurde. Abgesehen von einigen kleinen Gutachten waren öffentliche Aufträge für Müller und Malin vor dem „Anschluss“ die Ausnahme geblieben. Von den neuen Machthabern, die einen allgemeinen wirtschaftlichen Aufbruch und den Bau umfangreicher Infrastrukturprojekte ankündigten, erhofften sich die beiden Geologen endlich öffentliche Aufträge. In einem Schreiben an die Landeshauptmannschaft vom 15.4.1938 forderten sie nun die Errichtung einer geologischen Landesstelle und beschrieben ihre eigenen Einsatzmöglichkeiten: Aufnahme der Bodenschätze, Begutachtung der Wasserversorgung, Begutachtung der geologischen Grundlagen für Wildbachverbauungen und Flussregulierungen, Begutachtung von Straßenbauten, Anlage von Bodenkarten für Land- und Forstwirtschaft, Feststellung von Erdbewegungen und Erforschung von deren Ursachen.[19] Für die hier aufgeführten Disziplinen praktischer Geologie hatten die beiden Geologen eine Reihe von Vorstudien aufzuweisen, die auf theoretischen Erkenntnissen ebenso basierten wie auf zahlreichen eigenen Erkundungsgängen. Besonders Malins Erdrutschstudien zu Doren (1935), Sonntag (1935) und dem Schesatobel (1939) hätten bei stärkerer Beachtung von erheblicher Bedeutung sein können. Stets verwies er auf mögliche Gefahren durch Naturkatastrophen und auf die Folgen unüberlegter Eingriffe in den Naturhaushalt. Sein wissenschaftlicher Ansatz ging nämlich stets davon aus, die Auswirkungen menschlicher Tätigkeit auf die Natur und die Wirkung der Naturvorgänge für den Menschen darzustellen.[20] Teil der wissenschaftlichen Naturbeobachtung war auch sein Interesse für die Meteorologie. Im Garten seiner Mietwohnung in der Feldkircher Mutterstraße betrieb er eine Wetterstation. Noch einen Monat vor seiner Hinrichtung bat er seine Frau, „das Messen“ nicht zu vergessen.[21]
Im Jahre 1932 gründete J. A. Malin eine Vorarlberger Außenstelle des Volksbildungsvereins „Urania“. Die Organisation war 1897 in Wien gegründet worden und widmete sich vor allem der naturwissenschaftlichen Volksbildung. In den 1920er Jahren waren in allen Bundesländern außer in Vorarlberg eigene Vereine gegründet worden. Letzter Präsident der Gesamtorganisation vor dem so genannten Anschluss im März 1938 war der aus Tschagguns stammende, an der Wiener Universität lehrende Mediziner Prof. Arnold Durig. In Alleinregie organisierte J. A. Malin nun Exkursionen und Vorträge. In der Mehrzahl hielt er die Vorträge selbst, weil sich der Verein Referenten von auswärts kaum leisten konnte. Das Themenspektrum seiner teilweise recht gut besuchten Vorträge reichte von der Geologie[22] über die Ökologie[23] bis zu Lichtbildervorträgen über Länder, die er nie bereist hatte, für die aber die Wiener Urania Bildserien zur Verfügung stellte.[24] Besonders angenommen waren die zahlreichen geologischen und volkskundlichen Exkursionen, die meist von Stefan Müller und von J. A. Malin selbst durchgeführt wurden. Noch fast 50 Jahre danach, erinnerte sich ein Teilnehmer recht lebhaft an den Exkursionsleiter Malin: „So erinnere ich mich eines großen hageren Mannes, der sein fahles Gesicht mit einem mächtigen Schlapphut beschattet hatte. Hätte er einen Bart getragen – für mich kleinen Buben wär's der Rübezahl gewesen. Und wie er so schlacksig oder mühsam – ich weiß es nicht mehr – einen Fuß nachschleppte und seinen komischen Hammer mit langem Stil pendeln ließ, musste ich ihn immer bewundern. Bewundern, weil ihm alle Umstehenden mäuschenstill zuhörten.“[25]
Neben dem populärwissenschaftlichen Programm bemühte sich J. A. Malin, auch unterschiedlichen KünstlerInnen Auftrittsmöglichkeiten zu bieten. Während ein Heimatabend mit der Dichterin Natalie Beer[IS1] , dem Dornbirner Mundartdichter Toni Rüf und dem Rankweiler Rezitator Karl Josef Häusle auf der Schattenburg ein großer Erfolg wurde,[26] blieb ein Leseabend mit Natalie Beer in der städtischen Musikschule Bregenz nahezu ohne Besucher.[27] Diese Erfahrung veranlasste Malin, die kulturellen Urania-Aktivitäten auf das Oberland zu beschränken. Ein weiteres Urania-Projekt, nämlich das Wanderkino, sollte aber „in alle Winkel unseres Landes, in Stadt und Land Volksbildung hinaustragen“[28]. Unterstützt wurde dieses Vorhaben von der Kulturorganisation der Vaterländischen Front „Neues Leben“, die den Landesobmann auch auf ein vorbereitendes Seminar in Niederösterreich einlud.[29] Das war zugleich Malins einzige größere Reise.
Bei der letzten Jahreshauptversammlung der Urania im Februar 1937 konnte Obmann Malin eine beeindruckende Bilanz vorlegen: Seit dem November 1932 hatten insgesamt 210 Veranstaltungen stattgefunden und waren vom Obmann „über 1679 Auslaufakten“ bearbeitet worden.[30]
Die umfangreiche Tätigkeit für den Volksbildungsverein brachte Malin zwar einige Anerkennung und Bekanntschaften, aber kein Geld. Und so war es auch mit seiner publizistischen Tätigkeit zu volkskundlichen Themen. Die österreichische Trachtenzeitung publizierte Malins Beiträge gerne, zahlte aber kaum Honorare. Auch seine Schriftführertätigkeit für den „Volkstrachten- und Volkstänze-Erhaltungsverein Altenstadt“ war mit ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit verbunden.[31] So resümierte er 1938 recht entmutigt: „Ich konnte gerade tun, was ich wollte, es war mir einfach unmöglich, ein halbwegs geregeltes Fortkommen zu erreichen."[32]
Kurze Hoffnung
Viele politisch Linksstehende sahen im „Anschluss“ an Hitlerdeutschland keineswegs die Erfüllung ihrer politischen Wünsche, aber immerhin die herbeigesehnte Ablöse des katholischen Regimes. Auch Malin setzte anfänglich zumindest berufsmäßige Hoffnungen in den neuen Staat. Bereits im April 1938 forderte er zusammen mit Stefan Müller vom neuen NS-Landeshauptmann die Schaffung einer geologischen Landesanstalt und begründete deren Notwendigkeit ausführlich. Als er auf diese Eingabe nach einem Monat immer noch keine Antwort erhalten hatte, wandte er sich mit einer ausführlichen Denkschrift vom 9. Mai 1938 an Gauleiter Josef Bürckel, den Reichsbeauftragten für die Wiedervereinigung Österreichs mit Deutschland. Hauptinhalt des scharfen Briefs war Malins Klage darüber, dass nach dem „Anschluss“ zwar die politischen Akteure ausgetauscht worden seien, nicht aber die Bürokratie, die nach wie vor selbstgefällig über Sachen und Personen entscheide.[33] Als er auch von Bürckel keine Antwort erhielt, wandte sich Malin mit ausführlichem Schreiben vom 17. Juni 1938 direkt an Adolf Hitler, dem nochmals die umfangreiche Denkschrift an Bürckel beigeschlossen war. In diesem denkwürdigen Brief an den „verehrten Führer“ bot Malin an, seine gesammelten Kenntnisse in der praktischen Geologie der Volksgemeinschaft nutzbar zu machen. Bisher habe man nie hören wollen, „dass man von der Bekämpfung der Folgen zur Bekämpfung der Ursachen übergehen müsse.“ Überhaupt habe man „die Ratschläge der Geologen beharrlich abgelehnt“. Dass Warnungen, die dann mit üblen Folgen eintrafen, nicht ernst genommen wurden, wird an ausführlich dargestellten Ereignissen und in forschem Ton beschrieben. Schließlich versucht Malin seinen Lebensweg vom armen Dorfkind zum nicht weniger armen autodidaktischen Geologen und Volksbildner zu erklären. Und schlussendlich bittet er den Reichskanzler, ihn und seinen Lehrer Müller, „das, was wir zum Leben brauchen, durch dargelegte Arbeitsleistungen verdienen zu lassen.“[34] Auch auf diesen letzten verzweifelten Versuch, im „neuen Deutschland“ eine Arbeit als Geologe zu bekommen, erhielt J. A. Malin keine Antwort. Was aber folgte, war eine Vorladung Malins im Februar 1939 ins Feldkircher Landratsamt, wo ihm mitgeteilt wurde, dass seine Ansuchen abgelehnt worden seien. Darüber hinaus wurde er belehrt – und hatte den Verweis auch zu unterzeichnen – , dass „das Ungehörige seiner Schreibweise“ im Wiederholungsfall zu strafrechtlichen Konsequenzen führen werde.[35]
Mindestens fünf geologische Manuskripte, die er 1939 für den Jahresbericht der Reichsstelle für Bodenforschung eingeschickt hatte, blieben unveröffentlicht.[36] Von diesem Amt erhielt er immerhin einen Ausweis, der ihn zur Durchführung von geologischen Gutachten berechtigte, ihm aber keine Aufträge einbrachte. So blieb sein Einkommen, wie es später in der Anklageschrift heißen wird, „trotz seiner weitreichenden geistigen Fähigkeiten stets bescheiden“[37]. Den Kampf um die Anerkennung seiner Kompetenz und die Leistungsmöglichkeiten der angewandten Geologie hatte er damit endgültig verloren. Was vom Satteinser Geologen J. A. Malin blieb, war sein Büchlein über den „Schwarzen See“, das der Satteinser Verkehrsverein in Auftrag gegeben hatte. Stefan Müller war inzwischen der NSDAP beigetreten und mit Gutachten für eine kommende Autobahn und Luftschutzstollen betraut worden.[38]
Im Widerstand
Nach diesen gescheiterten Versuchen, ins geologische Geschäft zu kommen, war J. A. Malin wieder auf seine bescheidenen Einkünfte als „Armenanwalt“ angewiesen. Seine wirtschaftliche Not wurde noch dadurch verschärft, dass er nun auch eine Familie versorgen musste. Er hatte im April 1939 Melania Scheffknecht geheiratet, die aus ihrer ersten Ehe zwei Kinder in die neue Verbindung mitbrachte. Die berufliche Auseinandersetzung mit alltäglichen Bedrängnissen brachte ihn von den Steinen wieder näher zu den Menschen und damit zur politischen und sozialen Realität. Und aus dieser begann sein Widerstand gegen eine Diktatur, die anfänglich mit Appellen und feierlichen Versprechungen die Menschen zu binden versuchte, mit Kriegsbeginn aber ihr gewalttätiges Gesicht immer ungeschönter zeigte. So wurde Malin nicht nur zur Anlaufstelle für Hilfesuchende – auch für Menschen, die angesichts der nationalsozialistischen Rassengesetze einen Stammbaum benötigten –, zur Auskunftsperson und zum Ratgeber für zahlreiche Menschen, die sich einen akademischen Rechtsbeistand nicht leisten konnten,[39] sondern auch zu einem Zentrum, um das sich Oppositionelle unterschiedlicher politischer Ausrichtung zu scharen begannen. Gerade das breite politische Spektrum, das von der losen Gruppe um Malin abgedeckt wurde, war für die NS-Behörden gefährlich. In einem Bericht des SS-Sicherheitsdienstes (SD) an die Berliner Zentrale aus dem Jahre 1941 analysiert der SD-Chef aus Innsbruck die Lage in Tirol und Vorarlberg: „Es gibt derzeit in sicherheitspolitischer Hinsicht keinen Grund zu besonderer Besorgnis. Dieser Fall würde erst dann eintreten, wenn die marxistischen und kommunistischen Kreise mit der in Opposition stehenden streng katholischen Bevölkerung sich im Kampf gegen die NSDAP vereinen würden.“[40] Genau diese Brücke hatte Malin mit seinen Kontakten zum kommunistischen Malermeister Heinrich Reisecker, zum christlichsozialen Kaminkehrermeister Philipp Allgäuer, zum sozialdemokratischen Postbeamten Jakob Bertsch und zum katholischen Geistlichen Rudolf Melk zu bauen begonnen. Die ersten drei wurden später zu wichtigen Mitgliedern des Feldkircher Widerstandes, dem es Ende 1944 gelang, mit dem britischen Geheimdienst in Verbindung zu treten und Vorbereitungen für das Kriegsende zu treffen.[41] Sie alle blieben nach der Verhaftung Malins unbehelligt, weil dieser in den Gestapo-Verhören niemanden verraten hatte. Dass Malin der Kopf des Feldkircher Widerstandes war, wurde den nationalsozialistischen Verfolgungsbehörden klar, weil dieser seine systemkritische Haltung am deutlichsten zeigte. Er hörte Auslandssender und sprach über das Gehörte, das sich von der staatlichen Propaganda erheblich unterschied. Leute, die sich selbst nicht getrauten, "Feindsender" zu hören, fragten ihn über den Stand der politischen Dinge und der Kriegslage. Malin war quasi ein halböffentliches antinazistisches Auskunftsbüro. Zu Beginn des Jahres 1942 setzte die Gestapo schließlich einen Spitzel auf Malin an. Eine Frau, die sich als Hitlergegnerin ausgab und anbot, Schreibarbeiten für die oppositionelle Gruppe zu erledigen, wurde schließlich zur Hauptbelastungszeugin. Sie hatte aber nur Ernst Bittschwamm und Ernst Novotny, bei denen Malin Radio gehört hatte, kennen gelernt. Diese wurden am 6. Mai 1942 zusammen mit dem Ehepaar Malin festgenommen und zu Gefängnisstrafen verurteilt.[42] Frau Malin wurde nach mehrwöchiger Haft entlassen. Malin selbst wurde von der Gestapo bis Mitte Juni ins Bregenzer Gefangenenhaus verbracht und dann ans Feldkircher Landgericht überstellt. Die Fahrkarte für die von der Gendarmerie bewachte Überstellung hatte er aus eigener Tasche zu bezahlen.[43] Am 12. September 1942 wurde Malin zur Hauptverhandlung in das Gefängnis München-Neudeck überstellt.
Bei der vorgenommenen Hausdurchsuchung fand die Gestapo weiteres Material, das Malin als NS-Gegner auswies. Seinem Schwager, der wieder an die Ostfront einrücken musste, hatte J. A. Malin abgezogene Zettel in deutscher und russischer Sprache mitgegeben, die im Falle einer Feindberührung ein Überlaufen ermöglichen sollten.[44] Als Zeugin gegen J. A. Malin wurde auch noch eine Bäuerin aus dem Großwalsertal aufgeboten, die Malin von seinen geologischen Exkursionen her kannte und die bei Malin in Feldkirch aufgetaucht war mit der Bitte, ihrem Freund, der wieder an die Ostfront müsse, zu helfen. Im äußersten Fall, riet Malin, gebe es die Möglichkeit einer Flucht in die Schweiz. Zudem wurde Malin der „kommunistischen Propaganda“ bezichtigt, weil er den Angriff auf die Sowjetunion als Überfall und die „Rote Armee“ als der deutschen Wehrmacht überlegen bezeichnet hatte. In seiner Zusammenfassung bezeichnete der Staatsanwalt Malin „als große Gefahr für Vorarlberg“.[45] Das waren die Fakten, die dem nationalsozialistischen Volksgerichtshof unter Vorsitz des später als Kriegsverbrecher angeklagten Karl Engert im Oktober 1942 für ein Todesurteil genügten. In der lapidaren Urteilsbegründung hieß es, Malin habe „sich der Wehrkraftzersetzung und der Vorbereitung zum Hochverrat schuldig gemacht sowie Lügennachrichten ausländischer Sender verbreitet.“ Nachdem ein von Frau Malin eingebrachtes Gnadengesuch abgelehnt worden war, wurde der Satteinser am 9. November 1942 um 6 Uhr abends im Gefängnis München-Stadelheim vom Henker Johann Reichhart mit dem Fallbeil getötet. „Von der Übergabe an den Scharfrichter bis zum Fall des Beiles dauerte es 9 Sekunden“, berichtete die Münchner Oberstaatsanwaltschaft in herzlos bürokratischer Genauigkeit an das Berliner Justizministerium.[46]
Am Tag der angekündigten Hinrichtung schrieb J. A. Malin erschütternde Abschiedsbriefe an seine Frau, an die Kinder, an seine Eltern und an seine Brüder. Jener an die Eltern sei hier stellvertretend gekürzt wiedergegeben:
Meine lieben Eltern!
Nehmt meine aufrichtigen Grüße entgegen. Habe um 11.30 vormittags die Verständigung erhalten, daß meine Begnadigung abgelehnt wurde und ich daher heute abend um 6 Uhr hingerichtet werde. (…) Bewahrt mir ein stilles Gedenken, ich wollte ja nur allen Menschen helfen und meiner Heimat wirklich dienen. Und jetzt kam es so furchtbar grausam. Indem ich Euch nochmals Dank sage für alles Gute scheide ich mit den innigsten Grüßen
Euer unglücklicher Sohn August
Bis an sein tragisches Ende war J. A. Malin hin- und hergerissen zwischen seiner prägenden katholischen Herkunft und der erworbenen politischen Haltung. Seinen Brüdern schrieb er, er habe vom Gefängnispfarrer Absolution und Kommunion erhalten, während er der Gefängnisverwaltung gegenüber als seinen „letzten Willen“ die Einäscherung seiner „irdischen Überreste“ wünschte, da er „Mitglied des Wienervereins“ sei.[47]
Nachruf
Mit seinem Leben glaubten die NS-Machthaber auch den Namen und die Erinnerung an seine Haltung ausgelöscht zu haben. Über lange Zeit hatten sie tatsächlich Erfolg damit. Die Feldkircher NS-Gegner wussten nach der Befreiung, was Malin geleistet, gewagt und bedeutet hatte. Am 11. November 1945 wurde deshalb von der Österreichischen demokratischen Widerstandsbewegung in Satteins eine erhebende „Gedenkfeier mit Kreuzsteckung“ abgehalten. Nach einer Totenmesse, an der auch französische Offiziere teilnahmen, würdigten verschiedene Redner den hingerichteten Widerstandskämpfer. „Der Landesobmann der Widerstandsbewegung, Dr. Riccabona, erinnerte die Versammlung daran, dass Malin durch seine Propaganda versucht hatte, den Kameraden an der Ostfront das Unsinnige eines Krieges gegen einen Staat klarzumachen, der ein Sechstel der Erde umfasste. Als Brauchtumsforscher und Vorarlberger hatte Malin die Entartung und die Widernatürlichkeit der Denkungsart des Dritten Reiches erkannt und sein Inneres empörte sich in ehrlicher Ablehnung der Wahnsinnsidee vom Tausendjährigen Reich.“[48i] Der Satteinser Bürgermeister Karl Weber teilte der Trauergemeinde den Beschluss der Gemeindevertretung mit, „die am Geburtshause des Toten vorbeiführende Herrengasse nach dem Hausnamen der Familie Malin in Christlgasse umzubenennen“[49]. Dies geschah in den folgenden Jahren ebenso wenig wie das versprochene stete Gedenken an das Naziopfer. Dem „Sonderling“[50] wollte man keine nachträgliche Ehre erweisen.
40 Jahre nach der Hinrichtung wurde in Feldkirch ein historischer Verein gegründet, der sich nach Malin nannte und sich der Erforschung der lokalen und regionalen Geschichte des 20. Jahrhunderts verschrieb mit einem besonderen Schwerpunkt – dem Namensgeber verpflichtet – auf dem Widerstand gegen den Faschismus. Die Gründung dieses Vereins zeigte schnell, welche Widerstände das Thema Widerstand gegen den NS-Staat auch 40 Jahre nach dessen Liquidierung immer noch erzeugte.[51] Erst im Jahr 2002 gelang es der Malin-Gesellschaft, am Elternhaus des J. A. Malin eine Gedenktafel anzubringen, die an den mutigen, bisweilen aufsässigen Mann erinnert und vom bekannten Bildhauer Herbert Albrecht gestaltet wurde. Nachdem die Tafel zwei Jahre nach ihrer Anbringung mutwillig beschädigt worden war, konnte sie im November 2005 unter Teilnahme des Bürgermeisters Siegfried Lang und des Landesrates Hans-Peter Bischof zum zweiten Mal enthüllt werden. Nun erst begann ein Verständnis für Malins Haltung und Handeln allmählich zu wachsen. „Beides“, so heißt es in der erwähnten Malin-Dokumentation, „billige Diskreditierung und plumpe Heroisierung, wird den Motiven Johann August Malins und vieler anderer Antifaschisten nicht gerecht. In beiden Fällen bleibt von Malins Persönlichkeit, seinen Irrtümern, seinem Mut und seiner Einsicht, dass lernendes Handeln gegen eine Diktatur möglich ist, nichts übrig.“[52] Neben seiner politischen Tätigkeit sollten aber auch sein jahrelanges Bemühen um die Geologie in Vorarlberg, seine Pionierleistung im Bereich der Volksbildung und seine volkskundliche und populärwissenschaftliche schriftstellerische Hinterlassenschaft nicht in Vergessenheit geraten.
Johann August Malin ist ein bedeutender und ungewöhnlicher Sohn der Gemeinde Satteins, der sein Engagement gegen den Krieg und für gerechtere Lebensverhältnisse mit seinem Leben bezahlen musste.
[1] VLA, Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg VI-2245/1940.
[2] Die persönlichen Angaben stammen aus der Denkschrift, die Malin 1938 an den „Führer und Reichskanzler“ schickte. Auf den Seiten 20-27 beschreibt Malin seinen persönlichen Werdegang. VLA, Amt der Vorarlberger Landesregierung Prs-223/1939. Im Folgenden zitiert als DS.
[3] Siehe Meinrad Pichler, Quergänge, Hohenems 2008, S. 255.
[4] Denkschrift (wie Anm. 1), S. 22.
[5] Franz Elsensohn, Allerhand von Sattaas. Krumbach 2014, S. 96.
[6] Der Hurnus. Organ sämtlicher karnevalistisch, komisch, mistisch, ulkig, humoristisch, satirisch, publizistisch veranlagten Hurnisse, 3. Jg. 1925, S. 6.
[7] Vorarlberger Wacht, 17.2.1919.
[8] Vorarlberger Volksblatt, 27.5.1919.
[9] Vorarlberger Landes-Zeitung, 11.2.1924.
[10] Vorarlberger Landes-Zeitung, 13.2.1924.
[11] Vorarlberger Landes-Zeitung, 20.10.1926.
[12] Vorarlberger Wacht, 22.11.1927.
[13] Zit. nach Werner Bundschuh, Nach 20 Jahren erhält Johann August Malin eine Gedenktafel. In: Kultur, Nov. 2002, S. 4-7, hier S. 5.
[14] Siehe Gerhard Wanner, Der Geologe und Heimatforscher Stefan Müller (1879-1946). In: Vorarlberger Oberland 1983/1, S. 27-34.
[15] Ebd., S. 33.
[16] VLA, Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft, Sch. VIII.
[17] Zit. nach Klaus Fessler, Ein „steiniger“ Weg. Das geologische Schaffen Johann August Malins (1902–1942), Bregenz 1986 (= sperrung 3), S. 6.
[18] Brief Dr. Gebert an Landeshauptmannschaft vom 2.11.1938 (wie Anm. 2).
[19] VLA Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg VI-2245/1940.
[20] Fessler (Anm. 17), S. 13. Hier wird insgesamt das geologische Schaffen Malin ausführlich behandelt und in seiner Bedeutung gewürdigt.
[21] Brief an seine Frau vom 20.8.1942 aus dem Gefängnis München-Neudeck (VLA Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft, Sch. VIII).
[22] So z.B. "Zeugen aus dem Zeitalter der Palmen und Zirbenbäume in unserer Gegend", "Die Entstehung des Rheintales" , "Unsere Heimatländer am Ende der Pliozänzeit" oder "Die Entstehung des Bodensees" (Fessler, Anm. 17, S.11).
[23] So etwa "Das Leben im Ackerboden und in der Walderde" oder „Regenwürmer als Ackerbauern" (Fessler, Anm. 17, S.11).
[24] In Bludenz hielt er beispielsweise einen Vortrag mit 160 Lichtbildern über eine „Sommerfahrt nach Norwegen und Spitzbergen“. Bludenzer Anzeiger, 28.3.1936.
[25] Leserbrief von S. H. aus Nofels, Vorarlberger Nachrichten, 13.1.1983.
[26] Vorarlberger Tagblatt, 31.1.1935.
[27] Vorarlberger Tagblatt, 30.11.1936.
[28] Vorarlberger Volksblatt, 5.8.1936.
[29] Vorarlberger Landes-Zeitung, 2.1.1937.
[30] Vorarlberger Landes-Zeitung, 17.2.1937.
[31] Österreichische Trachten-Zeitung, 1.6.1936.
[32] Denkschrift S. 15 (wie Anm. 2).
[33] Wie Anm. 2.
[34] Brief an den „Führer und Reichkanzler“ vom 17.6.1938, S. 27.
[35] All die bezüglichen Schriftstücke finden sich im Sammelakt wie Anm. 2.
[36] Fessler (Anm. 17), S. 33.
[37] Anklageschrift gegen J. A. Malin, DÖW Aktnr. 4043.
[38] Wanner (Anm. 14), S. 33.
[39] Insgesamt habe er – so Malin in seiner schriftlichen Lebensbilanz vor der Hinrichtung – etwa 4000 Schriftsätze für andere Menschen verfasst. VLA, Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft, Nachlass Malin.
[40] Dokumentationsarchiv der österreichischen Widerstandes (DÖW), Aktnr. 1449.
[41] Siehe Pichler (2012), S. 326 und Dietlinde Löffler-Bolka, Vorarlberg 1945. Bregenz 1975, S. 53 f.
[42] Johann-August-Malin-Gesellschaft (Hg.), Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945, Bregenz 1985, S. 98.
[43] Brief an die Gattin Melanie Malin vom 24.6.1942; VLA Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft, Sch. VIII.
[44] Anklageschrift gegen J. A. Malin, DÖW Aktnr. 4043.
[45] Ebenda.
[46] DÖW, Akt Malin, Schreiben vom 12.11.1942.
[47] Abschiedsbriefe und „Mein letzter Wille“ in VLA, Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft. Der „Wiener Verein“ war die Nachfolgeorganisation des sozialdemokratischen Bestattungsvereins „Die Flamme“.
[48] Vorarlberger Nachrichten, 11.11.1945.
[49] Ebenda.
[50] So bezeichete sich Malin in einem Brief an seine Frau vom 3.9.1942 selbst (VLA Dokumentensammlung der Malin-Gesellschaft, Sch. VIII). Vermutlich spielte er dabei auch auf Franz Michael Felder an, dessen Schriften er gut kannte.
[51] Siehe Dokumentation j. a. malin im widerstand – widerstand gegen j. a. malin, Bregenz 1983.
[52] Ebenda S. 28.