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1996 / "Um ihre Jugend betrogen". Ukrainische Zwangsarbeiter/innen in Vorarlberg 1942-1945

Einleitung von Werner Bundschuh

Werner Bundschuh

Einleitung zu Margarathe Ruff:

"Um ihre Jugend betrogen". Ukrainische Zwangsarbeiter/innen in Vorarlberg 1942-1945
(= Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs Bd. 13), Bregenz 1996

"Wir sind wir selbst nur dank der Erinnerung an die Vergangenheit. Über diese Vergangenheit können wir nicht nach Belieben verfügen, obgleich wir nicht unmittelbar für sie verantwortlich sind, jedenfalls als Einzelwesen nicht. Wir müssen sie in uns tragen, auch wenn das unangenehm oder schmerzhaft sein kann. Und wir sollten danach streben, sie zu läutern..."

Jan Blonski, 1987

 

Einführung

Im Mai 1995 empfing Landeshauptmann Dr. Martin Purtscher Sinaida Wassiljwa-Hapitsch aus der Ukraine und entschuldigte sich bei ihr stellvertretend namens der Landesregierung für das den Fremd- und ZwangsarbeiterInnen einst in Vorarlberg zugefügte Unrecht:

Denn auch in Vorarlberg wurden während der NS-Zeit Tausende Arbeitskräfte aus den verschiedensten Ländern - vor allem aus Polen, Russland und der Ukraine - zum Teil unter den schrecklichsten Bedingungen und gegen ihren Willen in den heimischen Fabriken, die zum Teil in Rüstungsbetriebe umfunktioniert waren, auf den Großbaustellen des Landes und im landwirtschaftlichen Bereich beschäftigt (siehe Harald Walser: Bombengeschäfte, Kapitel "Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern", S. 240-264).

Frau Wassiljwa-Hapitsch hat bedrückende Erinnerungen an Vorarlberg und Österreich. Als achtzehnjähriges Mädchen wurde sie hierher zur Zwangsarbeit verschleppt, doch nicht genug damit: Im Jahre 1944 wurde sie von der Gestapo verhaftet, und über das Gefangenenhaus Bregenz führte ihr Leidensweg schließlich ins KZ Ravensbrück und von dort nach Mauthausen, wo sie die Befreiung durch amerikanische Truppen erleben durfte. Heute sagt die Zweiundsiebzigjährige darüber. "Lass es niemanden erleben, was ich überlebt habe. Ich habe alles gesehen und ich wurde bestimmt zu sterben, aber wahrscheinlich haben mich mein noch junger Organismus und meine Widerstandsfähigkeit gerettet" (Neue Vorarlberger Tageszeitung, 19. Mai 1995).

Fünfzig Jahre nach dieser schrecklichen Zeit hat sie wieder den Vorarlberger Boden betreten. Mitermöglicht wurde dieser Aufenthalt durch Frau Irmgard Meissner-Fink, die Kontakt zu ihrem einstigen Kindermädchen aus der Ukraine suchte und Frau Wassiljewa-Hapitsch auf ihrer Suche nach jenem jungen Dolmetscher, der in Bregenz gleichzeitig mit ihr verhaftet worden war, behilflich sein wollte.

Am 28. September 1994 schrieb die ehemalige Zwangsarbeiterin in deutscher Sprache den folgenden Brief an jene Familie, bei der sie vor ihrer Verhaftung untergebracht worden war. Er zeigt, wie vielschichtig und unterschiedlich die Erfahrungswelten der Fremd- und Zwangsarbeiter(innen) waren: Die Verhaltensweisen ihnen gegenüber hing - trotz der rassistisch-ideologischen Verteufelung durch die herrschenden Nationalsozialisten - vom Mut und der humanistischen Grundgesinnung der Einzelnen ab:

"Liebe nette, und sehr, sehr gnädige Frau Irmgard, Herr Walter und Elmar Fink.

Es schreibt Ihnen Ihre ehemalige Kinderwärterin Lina Hapitsch (Basilewa).

Vielen Dank Ihnen dafür, dass Sie so sehr mich und meine ganze Familie gefreut haben, viel Freude gebracht hatten. ...

Sehr kurz über mich selbst. Ich bin 72 Jahre alt. 1942 wurde ich mit Gewalt nach Deutschland gebracht. Im Juni mit Transport wurden wir nach Bregenz geliefert. Damals verstand ich etwas Deutsch und Herr Fink brachte mich zu Ihnen nach Hause. Ich war damals 18 Jahre alt. Von Anfang an hat mir Ihre ganze Familie sehr gefallen. Herr, gnädige Frau und 3 Kinder Herbert, Walter und Du Irmgard die Kleinste, ein sehr hübsches, stilles und gutes Mädchen. Ich liebte sie alle, besonders Dich. Ihre Eltern waren sehr, sehr gute Leute. Sie haben für mich den Vater und die Mutter ersetzt. Meine Eltern sind schon im Jahre 1933 gestorben, ich wuchs als Waise in einem Kinderheim auf. 1945 habe ich geheiratet. Ich habe 4 Kinder, 3 Töchter und einen Sohn ...

Ich bin oft krank. Die KZ-Lager lassen von sich wissen. Zuerst Ravensbrück - 86 km von Berlin. Dort waren nur Frauen, mehr als 120.000 verschiedener Nationalitäten. Ein sehr, sehr schweres Lager. Ende 1944 wurden wir mit Transport ins KZ Mauthausen gebracht, früher war es nur für Männer. Wir waren die ersten Frauen im KZ Mauthausen. Wir waren ins Ravensbrück 2000 geladen und in Mauthausen blieben nur 400 am Leben. Wir wurden in die Blocks 19, 20, 21 gebracht. Ich werde nicht viel beschreiben, aber diese Blocks waren die grausamsten. Früher waren dort Militärs, sie wurden alle vernichtet. ... Ich wurde verhaftet wegen der Verbreitung von Nachrichten des Sowjetischen Informbüro und sowjetischer Flugblätter, die für uns Ostarbeiter bestimmt waren. Ich sollte noch damals sterben. Die Gestapo hatte sehr viel Angst davor. Ich wurde gequält, geschlagen, ich wurde gezwungen zu sprechen das, was ich nicht gemacht habe. Mehrere Male wurden wir vom Bregenzer Kerker nach dem Innsbrucker Kerker geliefert und am Ende nach dem Wiener Kerker und von Wien ins KZ. Ein junger Österreicher hat mir das Flugblatt gegeben, Hans war sein Name. Er wohnte irgendwo in den Bergen nicht weit von Bregenz. Er konnte nicht schlecht russisch und arbeitete damals als Dolmetscher in der Gestapo in Bregenz. Sein Vater war während des 1. Weltkrieges in Russland sehr lange als Kriegsgefangener und die Russen haben ihm das Leben gerettet. Als ich verhaftet wurde (in München war mein zu dicker Brief in die Zensur geraten und dort waren die Flugblätter), so wurde Hans am zweiten Tage verhaftet und er wurde ins Gefängnis in Feldkirch gebracht. Man sagt, dort war ein Gefängnis auf dem Wasser. Ihr Vater hatte diesen Jungen sehr oft gesehen. Er hatte sehr oft die Benennung "OST" auf die Brust angeknöpft und ist in die Lager gefahren, wo die Russen waren. Ich möchte so gerne sein Schicksal kennen. Ich kenne seinen Familiennamen nicht, aber ich weiß ganz genau, dass er als Dolmetscher bei der Gestapo in Bregenz war.

Liebe, gute Irmgard! Las niemanden das erleben, was ich überlebt habe. Ich habe alles gesehen: die Leute wurden wie Hunde gequält, in den Fässern versunken, gehängt, getötet. Man aß einander, obwohl die Leute nur aus den Knochen bestanden und die Katzen wurden mit Knüppeln totgeschlagen. Ich habe alles, alles gesehen und ich wurde bestimmt zu sterben, aber wahrscheinlich mein noch junger Organismus und meine Widerstandsfähigkeit haben mich gerettet. Und jetzt ist alles nach oben gekommen, alles tut weh. Bin ich noch am Leben, ergebe mich nicht. ...

Man verspricht uns Kompensation (Entschädigung) je 600 DM für diejenigen, die in der Einkerkerung waren. Ich habe aber keine Bestätigung, deswegen habe ich die Bitte an alle, mir zu helfen, um die Wahrheit festzustellen. Dann würde ich dieses Geld bekommen.

Wir bitten Sie alle zu uns zu Gast zu kommen zu jeder Zeit des Jahres, natürlich im Frühling, im Sommer, im Herbst ist es hier sehr schön. Wir werden sehr froh sein. Kommen Sie alle, bitte, und die Kinder auch. Alles, was notwendig ist, werden wir ausfertigen. Und wer am Leben bleibt, so kommen wir auch zu Ihnen, irgendwann. Ich möchte so gerne Bregenz sehen, die Berge, Ihr Haus und Mauthausen. In Dornbirn war ich einige Mal mit ihrer Mutter.

Meine Lieben, Netten das wäre alles, sonst würde ich schreiben und schreiben. Viele Grüße für Sie und Ihre Kinder und starke Gesundheit. Wassiljwa Sinajida Sidorowna, damals Sina Sidorowna Hapitsch".

Dieser Brief spricht für sich und braucht nicht weiters kommentiert zu werden. Frau Wassiljwa irrt sich jedoch beim Namen des von ihr gesuchten Dolmetschers: Beim gesuchten "Dolmetscher Hans" handelt es sich zweifelsohne um den Hörbranzer Josef Anton King (Pichler, Meinrad: Vergessen? Das Opfer nationalsozialistischer Gewalt: Josef A. King. In: Montfort, 33. Jg., 1981, S. 72-73).

Josef Anton King, geboren am 17. Februar 1922 in Hörbranz-Berg, wurde von der Gestapo in Bregenz wegen seiner Russischkenntnisse zwangsverpflichtet. Die Gewissensnot, die daraus resultierte, versuchte er durch humanitäre Hilfe für die Ostarbeiter zu kompensieren. In ihrer Gesellschaft verbrachte er viele Sonntagnachmittage, er half ihnen bei Behördeneingaben und versorgte sie mit Informationen. Als die Gestapo Verdacht schöpfte, wurde ein sprachkundiger Spitzel aus Innsbruck eingeschleust, der King zum Verhängnis wurde. Am 6. Juni 1944 erfolgte seine Verhaftung. Nach einem dramatischen Fluchtversuch - er sprang in Lindau in den Bodensee - wurde er über das Gefangenenhaus Innsbruck nach Mauthausen eingeliefert. Zusammen mit weiteren 300 bis 400 österreichischen Häftlingen, die als "Geheimnisträger oder Aufbauwillige" eingestuft waren, wurde er am 20. April 1945 umgebracht (Johann-August-Malin-Gesellschaft (Hg.): Von Herren und Menschen, S. 190).

Frau Wassiljwa -Hapitsch musste ihre Heimreise mit der Gewissheit antreten, dass "ihr Dolmetscher Hans" im Gegensatz zu ihr das KZ nicht überlebt hat. Unter welchen Umständen sich die Lebenswege dieser beiden Menschen vor mehr als fünfzig Jahren gekreuzt haben, kann aus den Akten nicht mehr rekonstruiert werden, nur Frau Wassiljwa -Hapitsch kann heute darüber Auskunft geben.

Die Erinnerung an Josef Anton King, an diesen hochintelligenten, sprachbegabten jungen Mann mit einer humanitären Grundgesinnung, der ein Opfer des NS-Terrorregimes geworden ist, blieb nach 1945 in Vorarlberg verschüttet. Ende der siebziger Jahre entfernte man sogar in seiner Heimatgemeinde Hörbranz den Grabstein auf seinem Familiengrab.

Josef Anton King wäre dem Vergessen anheim gefallen, wenn sich nicht in den achtziger Jahren Historiker gefunden hätten, die die "unbeschreibliche Vergangenheit" zum Thema ihrer Forschungen gemacht hätten. Mitte der 80er Jahren waren in Vorarlberg nur wenige NS-Opfer namentlich bekannt. Die Dimension des NS-Terrors war völlig aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden (Pichler, Meinrad: Eine unbeschreibliche Vergangenheit. Die Vorarlberger Geschichtsschreibung und der Nationalsozialismus). Erst die Publikation "Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg" brachte eine Änderung (Johann-August-Malin-Gesellschaft (Hg.): Von Herren und Menschen. Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933 - 1945).

Zu den verschwiegensten Kapiteln der Landesgeschichtsschreibung gehörte der Einsatz von Fremd- und Zwangsarbeitern(innen) während des Zweiten Weltkrieges. Zu Beginn des Jahres 1945 waren rund ein Drittel aller Arbeiter und Arbeiterinnen in Vorarlberg Fremd- und Zwangsarbeiter. Nach dem Krieg verließen die allermeisten das Land, ohne für ihre Zwangsarbeit irgendwie entschädigt zu werden. Ihr Schicksal wurde in der Landesgeschichtsschreibung tabuisiert (Grundlegend Hermann Brändle / Kurt Greussing: Fremdarbeiter und Kriegsgefangene. In: Johann-August-Malin-Gesellschaft (Hg.): Von Herren und Menschen, S. 161-185).

Unter den Kriegsgefangenen, den Fremd- und Zwangsarbeitern bestand nach dem Willen der "arischen Herrenmenschen" eine rassische Hierarchie: Franzosen waren sowohl als Kriegsgefangene als auch als "Fremdarbeiter" wesentlich besser gestellt als "Untermenschen aus dem Osten".

Bei der differenzierten Behandlung dieses Themenkomplexes ist die Terminologiefrage wichtig: Welchen Status hatten Kriegsgefangene, welchen so genannte "Fremdarbeiter" aus allen Herren Länder? Kamen diese Menschen freiwillig oder unter Zwang in unser Land? Handelt es sich also um eine besondere Art der Migration oder um Zwangsarbeit im wörtlichen Sinn? Auch auf diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit Antwort zu geben.

Als Ende 1939 die ersten polnischen Kriegsgefangenen in Partenen ankamen, begrüßte sie ein Plakat mit den zynischen Worten: "Daß wir bauen, verdanken wir dem Führer!" Die von der Nazi-Propaganda als "Untermenschen" verhöhnten Arbeitskräfte aus Polen, Russland oder der Ukraine wurden zum Teil aufs ärgste geschunden, ihr Menschenleben war wenig wert. Viele dieser "Ostarbeiter" und "Ostarbeiterinnen" machten mit dem "Reichserziehungslagern" Reichenau oder Jenbach Bekanntschaft: Wer die Gestapo-Torturen und das KZ überlebte, kam wieder an den gleichen Arbeitsplatz zurück - als Abschreckung für die anderen. Und wer seine Arbeitsstelle verließ, dem wurde unterstellt, dass er in die Schweiz flüchten wollte: Die Gerichte verhängten dafür die Todesstrafe.

Nach den Vorstellungen der NS-Machthaber galt es jedoch nicht nur, die Arbeitsdisziplin unter den ausländischen Arbeitskräften mit drakonischen Maßnahmen aufrecht zu erhalten, sondern auch die einheimischen Arbeitskräfte sollten uneingeschränkt die politischen Anschauungen der Nationalsozialisten teilen. Wer sich nicht fügte, musste mit dem Schlimmsten rechnen.

Während der Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen von den Wehrmachtsbehörden geregelt wurde, übernahmen diese Aufgabe im Falle der sogenannten "Fremdarbeiter" die Arbeitsämter. Diese ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen waren vielfachen Disziplinierungsmaßnahmen und Einschränkungen unterworfen. So durften sie ihren Arbeitsplatz nicht frei wählen. Vom Arbeitsplatz bis in den Freizeit- und Privatbereich hinein wurde ein System penibler Kontrollen errichtet, das jegliche Möglichkeit, die eigene ethnische, kulturelle oder persönlicher Identität auszuleben, zu verhindern und eine vollkommene Trennung von Herkunft, Familie und Heimat herbeizuführen versuchte. Nach 21 Uhr durften sie sich prinzipiell nicht mehr auf der Straße sehen lassen - und wer von den Polinnen und Polen oder von den anderen "Ostarbeiterinnen" und "Ostarbeiter" nicht deutlich sichtbar das stigmatisierende "P" beziehungsweise "Ost" auf den Kleidern trug, musste mit Verhaftung rechnen. Sogar Kinobesuche konnten für diese zu "Untermenschen" abgestempelten Arbeitskräfte zu einem kriminellen Delikt werden. Die Einschränkungen für sie reichten vom Verbot der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel bis zum Verbot des Gebrauchs von Fahrrädern. Durch solche Schikanen sollte der Kontakte untereinander minimiert werden.

Die nationalsozialistische Politik war bei der Behandlung von Fremd- und Zwangsarbeitern auch darauf angelegt, jeglichen Kontakt mit der deutschsprachigen Umgebung zu unterbinden, denn sie sollten unter allen Umständen von den Einheimischen isoliert werden. Daher wurde ihnen sogar der Besuch der Sonntagsmesse untersagt.

Solche Separierungsmaßnahmen ließen sich leichter bei jenen verwirklichen, die in Lagern untergebracht wurden, als bei jenen, die bei Bauern auf dem Lande lebten. Landarbeiterinnen und Landarbeiter durften per Verordnung nicht am gemeinsamen Mittagstisch mit den "Herrenmenschen" essen - eine Bestimmung, die sich in der Praxis jedoch nur schwer durchsetzen ließ.

Besonders drakonisch reagierten die NS-Behörden auf sexuelle Kontakte mit "deutschen" Frauen. Darauf standen Strafen, deren Ausmaß hochpolitischen Delikten entsprach - nämlich Konzentrationslager und Hinrichtung. So wurde der Pole Konstantin Przygoda im März 1942 auf der Illwerke-Baustelle Rodund auf Befehl der Gestapo von Arbeitskollegen gehängt, weil er mit einheimischen Frauen Kontakt gehabt habe. Nach einer anderen Quelle wurde im Montafon Anfang 1942 ein Pole öffentlich von Gestapo-Leuten erschossen, da er sich, wie es im Lagebericht des Generalstaatsanwalts beim Oberlandesgericht Innsbruck nach Berlin vom 29.3.1942 hieß, "an einer deutschen Frau vergangen hatte" (Hermann Brändle / Kurt Greussing: Fremdarbeiter und Kriegsgefangene. In: Johann-August-Malin-Gesellschaft (Hg.): Von Herren und Menschen, S. 166).

Die generelle Linie der nationalsozialistischen Machthaber lässt sich recht klar formulieren. Diese Arbeitskräfte waren dazu da, ausgebeutet zu werden, dem "deutschen Volk" zu dienen: Über die konkreten Arbeitsbedingungen der Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen in Vorarlberg geben die Akten jedoch kein einheitliches Bild. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass die in der Landwirtschaft Beschäftigten menschlicher behandelt wurden als die bei Großprojekten eingesetzten Arbeiter, die das Regime zur vollständigen Ausbeutung - bis hin zur physischen Vernichtung - freigegeben hatte.

Bei vermeintlichen oder tatsächlichen Widersetzlichkeiten oder bei "Sabotage" kannten die Behörden - in Zusammenarbeit mit den "Betriebsführern" - keinen Pardon (Siehe Pichler, Meinrad: "Deutsches Leben heißt Arbeit" bzw. derselbe: Arbeiteropposition gegen den Nationalsozialismus in Vorarlberg): In den Polizeiberichten finden sich ab 1941 immer wieder Eintragungen über die Deportation von ausländischen Arbeitern nach Reichenau und von Fremdarbeiterinnen nach Jenbach - oft wurden sie gleich gruppenweise eingeliefert. Und oft handelte es sich sogar um Minderjährige, denn die verschleppten und zwangsrekrutierten "Ostarbeiter" und "Ostarbeiterinnen" waren bei ihrer Ankunft sehr jung. Wie intensiv die Verfolgung durch die NS-Behörden war, zeigen die Gefangenenbücher. In Bregenz sind für den Zeitraum zwischen 1. Oktober 1941 und 27. April 1945 rund 1.500 Kriegsgefangene, Fremdarbeiterinnen und Fremdarbeiter vermerkt, die zum Weitertransport in ein Gefängnis oder in ein Konzentrationslager bestimmt waren.

Die vom NS-Regime deklassierten Menschen, die politisch Verfemten, die "rassisch Minderwertigen", die Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen waren besonders auf die Solidarität von Einheimischen angewiesen, die ihr menschliches Verhalten nicht verloren und ihr soziales Engagement über Anpassung und Angst stellten.

"Wer mit Kriegsgefangenen in freundschaftlichen Verkehr tritt und mehr mit ihnen spricht, als zu Arbeitszwecken unbedingt nötig ist", mache sich strafbar, verkündete ein "Merkblatt für das Verhalten der Bevölkerung gegenüber Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern". Wer den Anordnungen zuwiderhandle, werde unter Umständen sogar mit dem Tode bestraft.

Dass sich nicht alle von diesen Drohungen abschrecken ließen, zeigt ein Blick in die Werkzeitschrift von F. M. Hämmerle. Die Herausgeber des "Dreihammers" fanden es noch 1944 für nötig, die Belegschaft darauf hinzuweisen, dass fremde Arbeitskräfte auszugrenzen sind:

"Wir müssen uns darüber klar sein, dass wir es hier mit primitiven Menschen aus dem Osten zu tun haben ... Es gibt deutsche Menschen, in denen das anfänglich armselige Äußere dieser Menschen aus dem Osten ein tiefes Mitgefühl hervorgebracht hat. Sie möchten daher die Ostarbeiterinnen ganz besonders in ihre Obhut nehmen, ja vor lauter Gefühlsduselei diesen Lebensmittel und sonstiges, das sie sich von ihrem Munde absparen, zustecken. Das ist vollkommen falsch..."

(Siehe "Von Herren und Menschen", S. 175 f).

Jene, die sich von solchen Tiraden gegen die Mitmenschlichkeit nicht abhalten ließen ihrem Herzen folgten, wurden auch in Vorarlberg verfolgt, gerichtlich bestraft oder sogar umgebracht.

Zu jenen, die halfen, zählte auch ein Leiblacher Arzt, der Czeslaw Michniak vor der Einlieferung in ein KZ bewahrte. Zwei Jahre lang verbrachte damals Michniak als Zwangsarbeiter in Lochau, heute ist er einer der angesehensten Schriftsteller in Polen. Doch auch seine Erinnerungen an diese Zeit sind nicht völlig negativ, und Anfang der achtziger Jahre besuchte er wieder Vorarlberg: "Dankbar erinnert sich Michniak auch an die Bäckerei Mangold in Lochau, die ihm öfter die Lebensmittelmarken 'aufwertete': Statt einem halben Kilo Brot bekam er das Doppelte. Im heutigen Hotel 'Meßmer' in Bregenz, 'habe ich öfters Eintopf gegessen', im ehemaligen Gefängnis in der Bregenzer Oberstadt ist er mehrere Tage eingesessen", so heißt es in einem Zeitungsbericht über seinen Besuch im Jahre 1980 (Neue Vorarlberger Tageszeitung, 8. November 1980).

Die Grundfakten über die Fremd- und Zwangsarbeiter in Vorarlberg sind seit rund zehn Jahren publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich. Sie wurden vorwiegend aus dem vorhandenen Aktenmaterial gewonnen. In jüngster Zeit haben sich jedoch weitere Zugangsmöglichkeiten zu diesem Problemfeld eröffnet:

Zum einen hat Frau Olga Böckle, eine in Vorarlberg lebende ehemalige Fremdarbeiterin, ihre Lebensgeschichte veröffentlicht, zum andern hat sich die Historikerin Margarethe Ruff im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Universität Innsbruck auf Spurensuche gemacht. Sie befragte Überlebenden in Vorarlberg und in der Ukraine.

Olga Porchum - heute "Böckles Olga" genannt - wurde vor 54 Jahren als siebzehnjähriges Mädchen aus der Ukraine nach Vorarlberg verschleppt. Sie erinnert sich in ihrer Autobiographie an ihr Heimatdorf:

"Als ich damals verschleppt wurde, gab es in dem Dorf Hcezeke keinen Strom, keine Kraftverkehrsmittel, nur Menschen lebten dort in der Weise, wie Hunderte Jahre zuvor, mit Kühen, Pferden, Hühnern und einem Stück Land das sie bebauten. Zu Fuß oder mit einem Holzleiterwagen, von Pferden gezogen, erreichten die Menschen, ca. 20 km entfernt, die nächste östlich gelegene Bahnstation Kraseliw"

(Martha Ludescher: s'Böckles Olga, S. 7).

Obwohl sie nach 1945 im "Wirtschaftswunderland" Vorarlberg blieb und sich eine Existenz aufbaute, sehnte sie sich ein Leben lang zurück nach ihrer ursprünglichen Heimat. Zu Ostern 1992 war es ihr vergönnt, in Hczeke ihr strohgedecktes Geburtshaus zu betreten und ihre Verwandtschaft wieder zu treffen:

"Niemand kann meine Tränen in meinem Heimweh nach meiner ukrainischen Heimat zählen. Heimat ist für mich nicht nur der Geburtsort, es ist der Platz, an dem ich geliebt wurde und wieder liebte; die herzensgute, selbstlose Mutter, die liebe Großmutter und der über alles geliebte Großvater. Heimat, das ist die Umgebung, in der ich aufwuchs, das Haus, der Stall, der Garten, der Brunnen vor dem Haus, der Bach, der See, die weiten Kornfelder, das Haus und die Brücke. Das alles ist meine Heimat, die mich formte und prägte"

(Martha Ludescher: s'Böckles Olga, S. 7).

Auch Margarethe Ruff hat sich auf Erinnerungssuche begeben. Die nachgeborene Historikerin suchte nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in der Ukraine Menschen auf, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben wie Olga Porchum - mit dem Unterschied, dass sie nach Kriegsende in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Die vorliegende Studie unterscheidet sich deshalb im methodischen Ansatz von den bisher zu diesem Thema in den letzten Jahren veröffentlichten Arbeiten, sie basiert auf Oral-History-Interviews. Eine erste Reise führte die Autorin im Frühjahr 1995 nach Kiew, Krementschug und Dnepropetrowsk, eine zweite im Sommer u.a. auch noch nach Lemberg, Kulisch und Rowenki.

Margarethe Ruff führte zahlreiche Interviews mit drei verschiedenen Personengruppen durch: mit in die Heimat zurückgekehrten Ukrainern und Ukrainerinnen, mit ehemaligen Fremd- und Zwangsarbeitern, die in Vorarlberg eine neue Heimat gefunden haben und mit österreichischen Arbeitskollegen und Arbeitgebern.

Die Auswertung dieser Aussagen ermöglicht nunmehr eine differenzierte Darstellung der Lebensbedingungen dieser Arbeitskräfte in unserem Land. Da sie in der Regel als Jugendliche verschleppt wurden, gehören sie heute der Generation der 65-70jährigen an. Ihr Schicksal ist ein zweifach bedrückendes: Als junge Menschen um die Jugend betrogen, wurden sie nach dem Krieg als "Rückkehrer aus Feindesland" in ihrer Heimat benachteiligt - wenn sie nicht noch ein schlimmeres Los in der stalinistischen Sowjetunion getroffen hat. Fast alle der Befragten leben heute in der Ukraine in bitterer Armut und hoffen jetzt auf eine kleine finanzielle Entschädigung für die Leiden in der damaligen Zeit.

Einzelne menschliche Beziehungen, die zwischen den Gefangenen von einst und den Einheimischen trotz Verbots aufgebaut wurden, überdauerten den Krieg und im Einzelfall sogar die folgenden Jahrzehnte. So steht zum Beispiel Frau Hedwig Hartmann aus Schlins heute noch in Kontakt mit einem Bürger aus Ex-Jugoslawien, den sie vor fünfzig Jahren als "Erntehelfer" kennen gelernt hat: "Er wisse heute noch genau, in welchem Haushalt er gut behandelt worden sei und in welchem nicht", berichtet die Augenzeugin (Hedwig Hartmann, 25. Jänner 1994). Und auch Maria (Marika) Hummer (Siehe auch Ruff, Zwangsarbeit in Vorarlberg?, S. 57), geborene Udowik, erinnert sich noch an jede Ohrfeige, die sie vom "strengen Ortgendarmen" - er wurde später in ihrer neuen Heimatgemeinde Bürgermeister - vor mehr als fünfzig Jahren erhalten hat. In ihrem Schicksal spiegeln sich die Wirrnisse und Schrecken dieser Epoche wider (Gespräch mit Maria (Marika) Hummer, 28. Jänner 1994. Siehe Bundschuh, Werner: Schlins 1850 - 1950, S. 160-163).

Marika Udowik wurde 1924 in Starossilja, einem kleinen Dorf in der Nähe von Kiew in der Ukraine geboren. Ihre Kindheitserinnerungen reichen bis zu Beginn der dreißiger Jahre zurück: Die durch die Kollektivierung der Landwirtschaft hervorgerufene Hungersnot raffte drei von ihren Geschwistern hin. Bereits mit elf Jahren arbeitete sie "wie eine Erwachsene" als Kolchos-Bäuerin. 1942 wurde sie - für sechs Monate wie man ihr sagte - zur Zwangsarbeit nach Deutschland verfrachtet. Sie teilte dieses Schicksal mit den gleichaltrigen Mädchen der umliegenden Dörfer. Marika wurde als einzige in Feldkirch ausgeladen und kam nach Schlins, ihre Leidensgenossinnen wurden von Bludenz aus in die umliegenden Dörfer "verteilt".

Von Kindheit an war sie an schwerste landwirtschaftliche Arbeit gewöhnt, doch an das Milchkannenschleppen in den harten Kriegswintern erinnert sie sich heute noch ungern. Da beinahe keine Männer im Dorf waren, mussten die Frauen alle Arbeiten verrichten. An drei verschiedenen Plätzen leistete Maria Udowik Zwangsarbeit, zuletzt bei einem Bauer und Viehhändler. Dort musste sie die Arbeit eines entlassenen kriegsgefangenen Serben übernehmen:

"Ich musste alles tun. ... Im Winter musste ich Mist und Bschütte austragen, Buscheln machen und Holz scheiten - alles! Nach dem Heuen noch in den Türkenacker bis um 10 Uhr, bis es dunkel wurde, dann musste ich auch noch für die ganze Familie waschen. Ich musste durch das ganze Dorf hinauf, morgens um 4 Uhr und zurück vom Bühel mit 60 l Milch am Buckel in die Sennerei. Dann wieder hinauf, Vieh futtern und putzen, Butter machen und Käse, bin erst um 10 Uhr abends wieder herunter gekommen"

(Zitiert nach Ruff, Zwangsarbeit in Vorarlberg?, S. 59).

Die Frage, wie sie behandelt worden sei, wie sich die Ideologie vom "Untermenschen" für sie am "Arbeitsplatz" und bei den Ernteeinsätzen im Dorf ausgewirkt habe, beantwortet sie heute sehr differenziert: Zum Teil habe sie sehr, sehr hart arbeiten müssen - "wie ein Ros" - , doch zu essen habe sie genug bekommen. Auch hätte sie - im Gegensatz zu anderen Ukrainerinnen - am Tisch Platz nehmen dürfen und den Wimpel "Ostarbeiterin" hätte sie nicht ständig angenäht haben müssen. Im Vergleich zu anderen Zwangsarbeiterinnen sei es ihr recht gut gegangen. Allerdings hätte es viele Einschränkungen gegeben, und als eine Ukrainerin im Hohenemser Spital an Blinddarmentzündung gestorben sei und die übrigen deshalb im Webereilokal ihrer ersten Unterkunft zusammengekommen seien, da hätte es deswegen Ohrfeigen gegeben. "Ja, sie sei von allen Seiten geplagt worden, das könne man sagen. Eine Frau N.N. ist sogar bösartig gewesen."

Noch während des Krieges lernte sie den Wehrmachtsoldaten Ludwig Hummer kennen. Nach Kriegsende wollte Maria mit den anderen verschleppten Frauen unbedingt in ihre Heimat zurück, denn das Heimweh - so sagt sie - hätte sie nie verlassen. Doch ihr war ein anderes Los beschieden: Als sie am Bahnhof stand, waren die anderen fort, und sie stand allein in Schlins. Da habe sie sehr geweint ...

Im Jahre 1946 heiratete sie den Hilfsarbeiter Ludwig Hummer, der zur Schlinser Unterschicht gehörte. Die nunmehrige Schlinserin Maria Hummer - selbst Mutter dreier Kinder - wusste neunzehn Jahre lang nicht, ob ihre eigene Mutter und die beiden jüngeren Brüder noch lebten. Erst 1961 fand sie ihre Spur wieder und beschloss daraufhin, in ihre ursprüngliche Heimat zu reisen.

Mühselig hatte ihre Familie am gleichen Platz, wo sie ihre Kindheit verbracht hatte, ein neues Häuschen errichtet, denn beim Rückzug der deutschen Truppen war ihr Heimatort angezündet und völlig eingeäschert worden. Zwölfmal begab sie sich in der Folgezeit zu ihrer Familie in die Ukraine. Der bürokratische Aufwand, der dafür nötig war, musste von einer anderen Ukrainerin, die in Vorarlberg geblieben ist, bewältigt werden, denn Maria Hummer kann zwar lesen, aber nicht schreiben. Ihre Mutter und ihre Brüder lernten Vorarlberg, ihre zweite Heimat, bei Kurzaufenthalten kennen. Heute schicken Frau Hummer und ihre Kinder monatlich zwei Pakete in die Ukraine. Sie wolle mit ihrer kleinen Pension helfen, wo sie könne, denn ihrer Verwandtschaft gehe es heute sehr schlecht ...

Als Marika mit achtzehn Jahren zwangsweise "ins Reich" - nach Schlins - deportiert wurde, durfte sie keinen Koffer mitnehmen. Einzig eine Fotografie, die kurz vor ihrer Verschleppung aufgenommen wurde, konnte sie unbemerkt einstecken. Auf dem Bild ist ein junges, hübsches Mädchen in ukrainischer Tracht zu sehen. Der heutige Betrachter fragt sich, wie es der Nazi-Propaganda gelingen konnte, in vielen Köpfen das Vorurteil vom "russischen Untermenschen" festzusetzen beziehungsweise zu verstärken.

Heute leben rund ein Dutzend ehemalige ukrainische Zwangsarbeiterinnen in Vorarlberg (Die in Altenstadt lebende Martha Ludescher hat 1993 im Selbstverlag ihre Geschichte unter dem Titel "Böckles Olga" veröffentlich Zur Problematik der ukrainischen Arbeitskräfte in Vorarlberg siehe die Arbeit von Ruff.

Nicht alle bekennen sich - wie Maria Hummer - zu ihrem Schicksal. Von einer Leidensgenossin weiß sie zu erzählen, dass diese ihren Kindern erst kürzlich die Herkunft geoffenbart hat. Jahrelang galten die Strohdächer auf einem Foto im Familienalbum als Aufnahme aus einem Freilichtmuseum!

Der vorliegende Forschungsbericht enthält auch eine umfassende Namensliste von Ukrainer und Ukrainerinnen, die einst auf dem Boden des heutigen Österreich Zwangsarbeit geleistet haben und heute verbandmäßig organisiert sind.

Die Schwierigkeiten, die sich bei diesem Projekt stellten, waren vielfältig: Das heikle Instrument der Oral history bedurfte der besonderen kritisch-methodischen Sorgfalt, die menschliche Betroffenheit der Historikerin ließ sich in der Darstellung nicht immer hintanhalten, das Rühren in alten Wunden bei den Befragten erforderte ein besonderes Fingerspitzengefühl und nicht alle standen als Auskunftspartner bereitwillig zur Verfügung. Dies gilt besonders auch für die Verantwortlichen der Ill-Werke, die nach wie vor nicht bereit sind, mit den forschenden Historikern und Historikerinnen im gewünschten Ausmaß zu kooperieren. Die Angst, dass die ehemaligen Zwangsarbeiter heute Forderungen stellen könnten, ist sichtlich immer noch zu groß.

Dieser Band könnte auch Anlass sein, die Errichtung eines Vorarlberger NS-Opferfonds, wie er im Erinnerungsjahr 1995 diskutiert wurde, tatsächlich in die Wege zu leiten. Die Zeit drängt: Die Opfer des NS-Staates stehen im Pensionsalter, viele leiden heute an den Folgen ihres Arbeitseinsatzes und das Land, in dem sie heute leben, ist bitter arm - im Gegensatz zu Vorarlberg, das von der NS-Wirtschaftspolitik nachhaltig profitieren konnte. Nicht zuletzt wegen des tausendfachen Einsatzes von Kriegsgefangenen sowie von Fremd- und Zwangsarbeitern(innen).

Werner Bundschuh, im September 1996