Markus Barnay (2000): Die Stunde der Ignoranten

Die Vorarlberger Landesausstellung im Jahre 1999 hat bis heute eine traumatische Wirkung auf die Kulturpolitik des Landes: Nie wieder! Denn die Landesregierung produzierte damals eine organisatorische und vor allem eine konzeptionelle Pleite, die nur einen Vorteil hatte: Kritische Historiker waren davon nicht betroffen. Weil man sie von vornherein aus dem Unternehmen ausgeschlossen hatte.
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Kurt Greussing (2000): Träge Mentalitäten? Über die Produktion von öffentlicher Meinung zu NS-Regime und 2. Weltkrieg

Überlegungen zur Heldenverehrung auf Vorarlberger Friedhöfen, zum Tod fürs Vaterland, das einst offenbar von Narvik bis an die Wolga reichte, und zu einem seltenen Fall von Mut, über die Verbrechen der Wehrmacht zu sprechen.
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Werner Bundschuh (2000): Mentalität, Identität, Integration

Markus Barnay hat im Jahre 1988 seinem Buch den programmatischen Titel "Die Erfindung des Vorarlbergers" gegeben. Das katholisch-konservative Lager schrieb im ausgehenden 19. Jahrhundert die "Eigenständigkeit des Landes" auf seine Fahnen und setzte den "Alemannenmythos" als politisches Instrument ein. Die Inhalte ethnischer Selbstbeschreibung gehorchten auch nach 1945, bis in die Gegenwart, politischen und sozialen Interessen der regionalen Machteliten.
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August Fleisch (1988/1999) - Konfliktfeld Lehrerbildung in Vorarlberg

Das Schulwesen war - nicht nur in Vorarlberg - ein gesellschaftlicher Bereich, in welchem beispielhaft von Katholisch-Konservativen und Liberalen um die Diskurshoheit gestritten wurde. August Fleisch zeichnet diesen Konflikt anhand des katholischen Privatlehrerseminars 1888-1938 nach. Die 1968 ins Leben gerufene Pädagogische Akademie erlebte eine Fortsetzung dieses Konflikts, als linksstehende Studentinnen und Studenten das katholisch-konservative Diskursmonopol brachen.
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Markus Barnay (1998): Vorarlbergs Sonderfahrt durch die 2. Republik. Vom Alemannenmythos zur Euregio Bodensee

Ein Beitrag zur Entwicklung des Vorarlberg-Bewusstseins im 20. Jahrhundert, zu "Regionalismus" als Herrschaftsmittel und zum Beharrungsvermögen des Alemannen-Mythos - und schließlich zum Widerstand gegen das von oben verordnete Geschichtsbild.
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Meinrad Pichler (1995): Befreiung und Wiederaufbau - Vorarlberg 1945

"Befreiung", "Besatzung", "Stunde null": Die Begriffe umfassen jeweils andere Wahrnehmungen des Endes der nationalsozialistischen Herrschaft. In Vorarlberg ging vieles in jenen mentalen Bahnen weiter, die die nationalsozialistische Propaganda gelegt hatte - bis hin zur Abwertung und zur Verdrängung der Opfer des NS-Regimes und des Widerstandes.
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Eveline Böckle (1989): Landfremd, sozialdemokratisch, jüdisch. Die dreifache Ausgrenzung des Samuel Spindler

Der Antisemit erfindet die Adressaten seiner Vorurteile je nach Bedarf ständig neu. Was lag da näher, als zu versuchen, die aufstrebende Sozialdemokratie - gerade in konservativen Regionen wie Vorarlberg - als "jüdisch" zu stigmatisieren? So wurden Menschen auf der Suche nach Heimat zu "Fremden" gemacht - mit tödlicher Konsequenz.
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Kurt Greussing (1988): Der heilige Karl: Mit Feuer und Flamme für die Kirche

Vorarlberger Konservative - und die Hohenemser - halten einen Stadtheiligen in Ehren, dessen Glaubenseifer für alles andere stand als für die angeblich typisch christlichen Werte des Humanismus und der Toleranz. Eine Exkursion in die Welt des Fundamentalismus.
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Markus Barnay (1987): Märchenonkel gegen Nestbeschmutzer. Anmerkungen zum "Historikerstreit" in Vorarlberg

Ein Beitrag zur Geschichte der (neueren) Landesgeschichtsschreibung - das Ende des Vorarlberg-Zentrismus und der Alemannen-Mythologie. Ein Ende mit Ächzen und Stöhnen, mit Hauen und Stechen, doch immerhin: ein Ende.
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Meinrad Pichler (1987) / Wise Köhlmeier (1972-77): Rezensionen zu Benedikt Bilgeris "Geschichte Vorarlbergs"

Mit Benedikt Bilgeris fünftem Band der „Geschichte Vorarlbergs“ kam im Jahre 1987 ein Projekt zu Ende, in das die Vorarlberger Landesregierung – unter der ideologischen Federführung von Landesamtsdirektor Elmar Grabherr – große Hoffnungen gesetzt hatte: dass es, allein schon auf Grund des Quellenumfangs, den unwiderlegbaren historischen Nachweis für die seit grauer Vorzeit bestehende „Identität“ Vorarlbergs und das ungebrochene Freiheitsstreben seiner Bewohner liefern würde.
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Wilhelm Stärk (1987): Wesen und Art des Dornbirners. Eine Anthologie der schönsten Lesefrüchte

Der Mythos der Vorarlberger Alemannen reproduzierte sich - einige Stockwerke tiefer im Niveau - in Ethno-Charakteristiken von Dörfern und Städten. Hier nun ist zusammengetragen, was allen Ernstes zu den Dornbirnern zusammengeschrieben wurde: die Vermessung einer weitestgehend vernunft- und denkfreien Zone.
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K. Greussing / M. Pichler (1986) - Elmar Grabherr: Vom Arier zum Alemannen

Elmar Grabherr, als Landesamtsdirektor der höchste Laufbahnbeamte in der Vorarlberger Landesverwaltung, setzte nach der NS-Zeit fort, was er als Nationalsozialist vertreten hatte: die Vision eines "rassereinen" Vorarlberg.
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Harald Walser (1984): "... nicht die Letzten?" Der "Fall Beer" und die Vorarlberger Kulturpolitik

Von der Vorarlberger Landesregierung hochgefeiert und hochdotiert: die Schriftstellerin Natalie Beer, Vorarlbergs literarisches Aushängeschild der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre. Dann bekannte sie sich in einem ORF-Interview frank zum "geistigen Erbe" des Nationalsozialismus - das sie in ihrem Schaffen nie verleugnet hatte. Ein Lehrstück zur Kulturpolitik nach 1945 und zum kulturellen Erbe der NS-Zeit.
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Leo Haffner (1982): Die Aufklärung und die Konservativen. Ein Beitrag zur Geschichte der katholisch-konservativen Partei in Vorarlberg

Der Aufsatz wurde zu einem Standardtext über die Konflikte zwischen dem liberalen und dem konservativen Lager im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und über die Auswirkungen, die der Sieg des politischen Katholizismus in Vorarlberg bis weit in die 1970er Jahre hatte.
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Meinrad Pichler (1982): Eine unbeschreibliche Vergangenheit. Die Vorarlberger Geschichtsschreibung und der Nationalsozialismus

Mit diesem Beitrag wurde ein kräftiges Zeichen des Auftakts zu einem kritischen Umgang mit der bis dahin herrschenden Vorarlberger Geschichtsschreibung, zumal jener über die NS-Herrschaft in Vorarlberg, gesetzt. Der Text ist nun selbst ein Stück Geschichte der Geschichtsschreibung geworden. Denn er hat seinen wesentlichsten Zweck erfüllt: den Mut und das Interesse für eine vorbehaltlose Aufarbeitung von Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg unter der NS-Herrschaft zu wecken.
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